Warum frisst mein Hund nicht? Ursachen & Tipps

Warum frisst mein Hund nicht? Ursachen & Tipps

Die meisten unserer Doggos haben gefühlt immer Hunger.

Umso mehr verwundert es uns, wenn unser Hund plötzlich nicht mehr richtig oder sogar gar nicht fressen will.

Fressunlust (Inappetenz) kann sehr viele Ursachen haben. Nicht jede davon ist gleich ein Grund zur Besorgnis.

Theoretisch kann ein (gesunder!) Hund einige Wochen ohne Nahrung auskommen: Da er vom Wolf abstammt und die Natur nicht täglich einen vollen Kühlschrank anbietet, ist der Körper auf Zeiten ohne Nahrungsaufnahme ausgelegt.

Eine erste Orientierung kann das normale Fressverhalten sein:

Bei einem grundsätzlich mäkeligen Hund kann es durchaus normal sein, wenn er etwas stehen lässt.

Lässt der Doggo normalerweise nichts Fressbares aus und verweigert sein Futter, solltest Du ihn genauer beobachten.

Welche Gründe kommen in Frage?


INHALTSVERZEICHNIS

  1. Fütterung und Futter
    1. Zuviel Fressen
    2. Mäkeliges Verhalten
    3. Wetterbedingte Appetitlosigkeit
    4. Immer Verfügbar
    5. Tipps & Tricks
  2. Psychische Ursachen
    1. Stress
    2. Angst
    3. Unsicherheit
    4. Trauer
    5. Hören
  3. Hormonelle Stressfaktoren
    1. Läufigkeit & Scheinträchtigkeit
    2. Liebeskummer
    3. Trächtigkeit
    4. Tipps & Tricks
    5. Flegelphase & Junghunde
  4. Altersbedingte Ursachen
    1. Welpe
    2. Seniorhund
  5. Medizinische Ursachen
    1. Schmerzen und Fieber
    2. Maulhöhle und Zahnbeschwerden
    3. Magen-Darm
    4. Weitere Erkrankungen
    5. Diabetikerhunde
    6. Vergiftungen
    7. Operation
    8. Impfung oder Medikamente
    9. Nach längerer Krankheit
  6. Wann kontaktiere ich meinen Tierarzt

1. Liegt es am Futter?

Hund frisst aus der Hand vom Herrchen

Oftmals liegt es tatsächlich am Futter selbst oder am Fütterungsverhalten des Besitzers.

Beginnen wir mit den simpelsten Gründen, die uns Besitzern trotz allem nicht immer klar sind. 

I. Dein Hund ist satt oder bekommt zu viel Futter

Klingt unglaublich, kann aber wahr sein – dein Liebling hat einfach keinen Hunger mehr.

Stelle Dir zuerst folgende Fragen: Gab es in den letzten Tagen mehr zu fressen als üblicherweise, beispielsweise am Tisch oder Hundeleckerlis vom Besuch?

Übergewicht führt zu Bewegungsunlust und kann viele andere Krankheiten begünstigen (vor allem Diabetes mellitus und Arthrose).

Bei der Futtermenge spielt die Veranlagung und der Energiebedarf Deines Hundes eine Rolle. Manche Rassen oder Charaktere fressen nur soviel, wie sie benötigen. Andere wiederum sind wahre „Staubsauger“ – einer der bekanntesten ist hier sicherlich der Labrador Retriever.

Und natürlich benötigt eine Sportskanone wesentlich mehr Kalorien als eine Couchpotato.

Bewegt sich Dein Hund weniger als sonst, kann es auch sein, dass er entsprechend weniger fressen möchte.

Genereller Tipp: Achte bei der Fütterung von Fertigfutter auf die Herstellerangaben und beginne mit der niedrigsten Angabe. Häufig ist die Fütterungsmenge recht hoch angesetzt und wir überschätzen den Nahrungsbedarf unseres Doggos.

Wenn Dein Liebling seinen Napf selten komplett leert, reduziere zunächst die tägliche Futtermenge und/oder verteile es auf mehrere kleinere Portionen pro Tag.

Behalte dabei aber immer das Gewicht im Auge (er sollte nicht an Gewicht verlieren, sofern er ist übergewichtig ist).

II. Mäkeliges Verhalten

Manche Hunde sind von Natur aus etwas mäkeliger, während andere quasi alles futtern, was Ihnen vor die Nase kommt. Da hilft anfangs nur das Ausprobieren verschiedener Futtersorten (aber Achtung, unsere Hunde sind schlau und merken schnell, dass sie vielleicht etwas „besseres“ bekommen, wenn sie ihr Futter verweigern und dich mit großen Augen anschauen).

Manche Hunde fressen lieber Nassfutter als Trockenfutter.

Neben der Konsistenz tragen auch Geschmack und Geruch zur Akzeptanz des Futters bei. Deshalb sind Hundeleckerlis für jeden Vierbeiner ein absolutes Highlight.

Das anerzogene Verhalten spielt hier auch eine große Rolle: Vielleicht hat er neben seinem gewohnten Futter auch andere Leckereien kennengelernt und mag sein Futter deshalb nicht mehr so gerne. 

Dies ist irgendwie verständlich und man kann in diesem Fall entweder eine andere Futtersorte ausprobieren oder etwas Naturjoghurt (hilft manchmal Wunder!), ungesalzene Fleischbrühe oder etwas gesundes Öl (zum Beispiel Distel- oder Lachsöl) unter das Futter mischen.

Andersherum kann es sein, dass er bei einem Futterwechsel sein neues Futter verweigert, da er es nicht kennt oder einfach nicht mag.

Dabei sollte dann hinterfragt werden, ob der Wechsel unbedingt nötig ist, wenn der Hund bislang zufrieden war und eine gute Verdauung gezeigt hat. Hunde brauchen keinen grundsätzlichen regelmäßigen Futterwechsel.

Generell empfehlenswert ist es, einen Futterwechsel über 1-2 Wochen durchzuführen, so verhindert man Verdauungsprobleme. Die Darmflora des Körpers muss sich an das neue Futter zunächst gewöhnen. Nebenbei hat er auch mehr Zeit, sich an den neuen Geschmack zu gewöhnen.

Muss Dein Doggo eine spezielle Diät (zum Beispiel Nierendiät) einhalten, kannst Du anfangs etwas rumprobieren, welche Marke ihm am besten schmeckt.

Hilft alles nichts, sind auch hier kleine Tricksereien erlaubt (Fleischbrühe, Joghurt, Öl).

Denn ein kranker Hund braucht dringend seine Nährstoffe.

Was wir als „mäkelig“ bezeichnen, kann aber auch tatsächlich ein Unverträglichkeit anzeigen.

Diese kann sich in sehr weichem Kot oder Blähungen äußern.

In diesem Falle ist ein Futterwechsel ratsam.

III. Wetterbedingte Appetitlosigkeit

Hund ist auf dem Arm und guckt glücklich

Viele Hunde haben, wie auch manche Menschen, im Sommer oder bei hohen Temperaturen weniger Hunger oder Appetit.

Wichtig ist es in diesem Fall, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten und dem Hund immer frisches Wasser zur freien Verfügung zu stellen.

IV. Futter steht immer zur freien Verfügung

Bei manchen Hunden funktioniert das problemlos, andere fressen so teils immer wieder kleine Portionen am Tag, andere werden schlichtweg zu dick. Und manch einen Hund „langweilt“ das Futter auf Dauer.

In diesen Fällen dem Hund 2x täglich das Futter anbieten und für den Rest der Zeit wegstellen.

V. Zusammenfassung: Tipps bei schlechtem Fressverhalten und zum Appetitanregend

  • kein ständiger Futterwechsel ohne Grund
  • keine Fütterung vom Tisch
  • lasse Deinem Hund Zeit und verlasse auch mal den Raum – vielleicht braucht er einfach mehr Ruhe
  • das Futter etwas erwärmen, dies setzt Geruchs,- und Geschmacksstoffe frei
  • Trockenfutter in etwas lauwarmes Wasser einweichen
  • salzarme Fleischbrühe, Naturjoghurt oder etwas Öl (Bsp. Lachsöl) untermischen
  • Versuch der Mischfütterung (sowohl Trocken-, als auch Nassfutter)
  • das Futter für kurze Zeit anbieten, dann kommentarlos wieder wegstellen
  • feste Fütterungsrituale

Wenn Du unsicher über die Futtermenge oder das Gewicht Deines Hundes bist, kannst Du mit Deinem Tierarzt oder einem Hundeernährungsberater das Idealgewicht besprechen – so hast Du einen Anhaltspunkt, wieviel er fressen muss, um sein Gewicht dort zu halten.


2. Welche psychischen Ursachen können dazu führen, dass ein Hund nicht frisst?

Auch unsere Doggos kann etwas bedrücken oder traurig machen – dies führt allerdings nie zum „Frustfressen“, sondern nur zum Gegenteil, der Hund rührt sein Futter nicht mehr an.

Die erste Frage, die Du Dir daher stellen kannst: Gab es irgendeine Veränderung für Deinen Doggo oder ist es innerhalb der Familie momentan besonders stressig oder angespannt?

I. Stress

Für manche Doggos bedeutet ein Umgebungswechsel (zum Beispiel Urlaub) oder ein Umzug Stress. Ebenso, wenn der Hund erst neu in Deinem Haushalt lebt.

Dies kann zu Unruhe, Nervosität, Durchfall und eben auch Futterverweigerung führen.

II. Angst

Auch Angst kann eine Rolle spielen.

Sind mehrere Vierbeiner im Haushalt, kann es durchaus sein, dass ein Hund von einem oder allen anderen dominiert wird. Der Hund wird so manchmal gar nicht an den Napf gelassen oder traut sich nicht.

Das solltest Du strikt unterbinden, indem du klar machst, das Du bestimmst wer was frisst und nicht einer Deiner Hunde.

Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie du Stress und Angst bei Deinem Hund verringern kannst, schau Dir gerne unseren ausführlichen Blog dazu an.

III. Unsicherheit

Hund leckt Nase

Manche Hundebesitzer reden ihrem Hund gut zu, nähern sich ihm sehr oder beugen sich sogar über ihn beim Anbieten des Futters.

Dies kann vom einem Hund allerdings als Bedrohung angesehen werden. Er traut sich nicht an das Futter, da ihm leider das Gegenteil signalisiert wird: „An das Futter gehst du nicht ran“.

In diesen Fällen besser so: Futter hinstellen, ruhig einmal sagen „das ist für dich“ und dann auf Abstand gehen, ihn nicht mehr beachten oder sogar den Raum verlassen.

Ist die Bezugsperson des Hundes nicht anwesend, stellen auch manche Hunde das Fressen oder sogar das Trinken ein (Trennungsstress oder Trennungsangst). Da hilft viel Geduld und Übung – viele Hunde fressen erst, wenn alle Mitglieder der Familie wieder zu Hause sind.

IV. Trauer

Ist das Partnertier verstorben, mag mancher Hund nicht mehr fressen, ist vielleicht sogar völlig lustlos.

In dieser Zeit hilft viel Zuwendung, Ablenkung, vielleicht auch mal ein besonders köstliches Hundeleckerli. Manche Tiere brauchen aber tatsächlich ein neues Partnertier, um wieder ganz aufzublühen.

V. Hören

Auch Familienzuwachs, Silvesternächte oder eine laute Umgebung (Hunde hören wesentlich mehr und besser als wir) können zur kurzzeitigem Appetitmangel führen.


3. Hormonelle Stressfaktoren als Auslöser

Hund im dunkeln

Hormonelle Stressfaktoren können auch ein Grund dafür sein, dass unsere Doggos ihr Futter verweigern.

I. Läufigkeit (Hitze) und Scheinträchtigkeit (Pseudogravidität)

Die Läufigkeit und Scheinträchtigkeit führen hormonell bedingt auch öfter zu Appetitmangel. Dies ist grundsätzlich nicht besorgniserregend.

Leidet die Hündin dazu noch deutlich unter ihrem Zustand, ist eine Rücksprache mit dem Tierarzt oder Tierheilpraktiker empfehlenswert.

II. Der arme Rüde… „Liebeskummer“

Manche Rüden reagieren stark auf läufige Hündinnen in der Umgebung.

Neben der Appetitlosigkeit kann es zu Unruhe und Jaulen kommen. Manche Hunde nehmen „die Wohnung auseinander“. Andere Rüden reagieren sogar mit Durchfall und Erbrechen – ein Zeichen von extremen Stress.

Grund: in der Natur geht die Fortpflanzung über alles – in diesem Fall tritt die Nahrungsaufnahme völlig in den Hintergrund.

Je nachdem wie häufig er solch ein Verhalten zeigt, sollte eine Kastration in Erwägung gezogen werden – wobei kein 100%-iger Erfolg versprochen werden kann (die Verhaltensweisen sind tief eingeprägt und manchmal nicht mehr „löschbar“).

III. Die trächtige Hündin

Häufig hört man von den Besitzern trächtiger Hündinnen, dass diese ihr Futter verschmähen.

Durch die hormonelle Umstellung kann dies durchaus passieren und ist zunächst unbedenklich, solange es der Hündin ansonsten gut geht.

Speziell an den Tagen vor der Geburt („Niederkunft“) stellen viele Hündinnen das Fressen komplett ein.

Biete Deiner Hündin etwas besonders leckeres an und achte vor allem auf eine ausreichende Wasserzufuhr sowie eine ruhige Umgebung.

Eins noch: Viel wichtiger als die Futtermenge ist für die werdende Mama und den Nachwuchs die Futterqualität!

Die Hündin braucht nicht zusätzliche Kalorienmassen, sondern hochwertige, nährstoffreiche Nahrung.

Sollte eine tragende Hündin zusätzlich weitere Veränderungen zeigen, ist die Rücksprache mit dem Tierarzt angeraten.

IV. Schlussendlich: Was kann ich grundsätzlich tun?

  • lass Deinen Hund in Ruhe fressen! Während des Fressens braucht kein Hund Zuneigung, dies ist sogar kontraproduktiv
  • bei Problemen mit anderen Rudelmitgliedern: den Hund separieren und professionelle Hilfe vom Hundetrainer holen
  • bei Umgebungsänderungen ein paar gewohnte Dinge mitnehmen (Hundebett, Spielzeuge, Näpfe…)
  • ist Dein Hund sehr ängstlich oder stressempfindlich, solltest Du versuchen, alle Stressorte in seiner Umgebung ausfindig zu machen und diese zu vermindern oder ihn langsam daran zu gewöhnen.
  • ist Dein Hund unter Dauerstress oder Daueranspannung, einen guten Hundetrainer zur Hilfe ziehen
  • gib Dir und Deinem Hund Zeit, sich an neue oder ungewohnte Situationen zu gewöhnen

V. Flegelphase / Junghunde

Je nach Rasse werden all unsere Hunde früher oder später erwachsen. Auch sie befinden sich vom Übergang des Welpenseins zum adulten Hund in einer Art „Pubertät“.

Diese Phase beginnt ab dem etwa 7. Lebensmonat und kann bis zum Ende des 2. Lebensjahres oder sogar darüber hinaus gehen.

Wie auch bei uns Menschen kann diese Phase kaum nach außen sichtbar sein oder aber dem Hundebesitzer den letzten Nerv und Mut rauben und zu absoluter Hilflosigkeit führen.

Das wichtigste in dieser Phase ist neben der Konsequenz (Rituale und feste Regeln) die Zuwendung und Liebe zu Deinem Doggo.

Denn auch er weiß manchmal selbst nicht, was mit ihm los ist und sehnt sich nach Nähe, Orientierung und Sicherheit.

In dieser Zeit kommt es ab und an auch zu vermindertem Appetit, was durch läufige Hündinnen in der Nähe noch verstärkt werden kann.

Wie soll bei all der Aufregung im Kopf noch ans Fressen gedacht werden?

Durch den Futterstreik werden teils auch Grenzen ausgetestet und geschaut, in wie weit Ihr euch „manipulieren“ lasst.

Wie gehe ich dann am Besten vor?

Den Napf für etwa 15 Minuten hinstellen. Was bis dahin nicht gefressen wurde, kommt weg und wird erst abends erneut zur Verfügung gestellt.

Achtung süßer Hundeblick – lass Dich nicht erweichen. Wenn Du dies ein paar Tage durchziehst, wird Dein Doggo merken, wie es läuft und sein Futter nicht weiter verweigern.

Tut er es dennoch, lies Dir die anderen möglichen Ursachen durch oder ziehe Deinen Tierarzt zu Rate, es kann immer auch ein medizinischer Grund vorliegen!


4. Altersbedingte Faktoren

Hunde Welpe beim Tierarzt

I. Der Welpe

Kommt ein Welpe neu ins Haus, sollte ihm zunächst das gewohnte Futter weiter gegeben werden.

So verhindert man zusätzlichen Stress und Verdauungsprobleme.

Zahnwechsel: Zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat wechselt der Hund vom Milchgebiss zu den bleibenden 42 Zähnen. Bei größeren Hunderassen erfolgt dies häufig etwas eher als bei kleinen.

Der Zahnwechsel kann einige Monate dauern.

Da dies manchmal unangenehm oder sogar schmerzhaft ist, möchten die Hunde in dieser Zeit nicht gerne fressen, obwohl der Hunger da ist.

Wie kann ich meinem Hund helfen?

Ab und an das Futter mit etwas lauwarmen Wasser einweichen kann Abhilfe schaffen.

Erleichterung schafft ihr eurem Doggo allerdings am Besten, indem er reichlich zu Kauen (hochwertige Snacks) angeboten bekommt. Je natürlicher und nährstoffreicher die Hundeleckerlis sind, desto besser sind sie für die Zähne.

WICHTIG! Bei unseren Kleinsten gilt: frisst er länger als einen Tag nicht – ab zum Tierarzt!

Zeigt er vorher schon Anzeichen von Krankheit, sollte man auch schon früher gehen.

II. Unser Seniorhund

Im Alter lassen die Sinne zunehmend nach und somit auch der Geruchs,- und Geschmackssinn.

Der Hund empfindet das Futter somit als weniger schmackhaft, wird vielleicht auch wählerischer. Zudem sinkt der Energiebedarf.

Hält Dein Doggo sein Gewicht trotz verringerter Futteraufnahme, ist zunächst kein Grund zur Besorgnis.

Der verminderte Appetit kommt dabei schleichend – verweigert Dein Hund also plötzlich das Fressen, steckt wahrscheinlich etwas anderes dahinter. Gerade im Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung.

Eine Umstellung auf Seniorfutter ist ab dem Alter von etwa 7 Jahren zu empfehlen (je nach Futtersorte und Rasse – große Rassen werden grundsätzlich eher alt als kleine)

Was tun? Man kann probieren, ihm das Futter etwas schmackhafter zu machen. Merkt Dein Hund, dass er durch nährstoffreiche Nahrung wieder aktiver wird, kommt er von alleine schneller zum Futternapf.


5. Krankheiten beim Hund

Hund hält seinen Kopf aus dem Autofenster

Wirklich jede Erkrankung kann zu Unwohlsein und somit auch Appetitverlust führen.

I. Schmerzen und Fieber

Gerade bei Schmerzen und Fieber vergeht uns allen schnell der Appetit – auf genügend Wasseraufnahme ist zu achten!

Bei folgenden körperlichen Anzeichen kann der Appetitverlust durch Krankheit bedingt sein:

  • Schlappheit oder Lustlosigkeit
  • Durchfall oder Erbrechen
  • Husten oder Würgen

sowie mögliche ALARMZEICHEN, bei denen Du schnellst möglichst deinen Tierarzt kontaktieren solltest:

  • Anhaltender Durchfall und/oder Erbrechen
  • vergebliche Versuche, Kot abzusetzen
  • plötzliches starkes Zittern oder Hecheln
  • Apathie (starke Teilnahmslosigkeit)
  • starkes Speicheln
  • ein harter, verkrampfter oder aufgeblähter Bauch
  • Atemnot
  • extremer Durst

Bei jeglichen plötzlichen Veränderungen, die Dich beunruhigen, gilt es, lieber einmal zu viel als zu wenig Deinen Tierarzt zu kontaktieren – so manches lässt sich schon am Telefon klären.

II. Erkrankungen der Maulhöhle und Zahnbeschwerden

Zahnschmerzen oder Verletzungen im Maul lassen unsere Doggos manchmal nicht fressen.

Auch starker Zahnsteinbefall führt zu Entzündungen und Parodontose, was wiederum Schmerzen auslöst.

Zusätzlich kann starker Zahnstein weitere körperliche Folgen wie zum Beispiel Erkrankungen des Herzens auslösen. Deshalb sollte die Maulhöhle Deines Hundes regelmäßig tierärztlich untersucht werden, um diesem Vorzubeugen. Auch häufiges Kauen beugt Zahnstein vor. (mehr zum Thema Zahnstein bei Hunden)

Du kannst versuchen, das Maul auf Verletzungen, Rötungen, Fremdkörper, abgebrochene Zähne oder sonstige Auffälligkeiten zu untersuchen. Dies wäre ein erster Hinweis auf seine Appetitlosigkeit.

III. Magen-Darm-Probleme

Hund ist in der Holzkiste

Eine der häufigsten Ursachen für Appetitlosigkeit (Inappetenz) ist die sogenannte Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder Gastroenteritis (neben dem Magen ist auch der Darm betroffen) und eine daraus resultierende Übelkeit.

Hunde leiden hin und wieder in ihrem Leben unter leichten Magen-Darm-Beschwerden, denn schließlich haben sie ja ihre Nase immer überall oder auf der Hundewiese, wo zuvor vielleicht ein anderer kranker Hund war (mehr zu Magen-Darm-Beschwerden).

Symptome

  • vermehrtes Grasfressen, was teils erbrochen wird
  • Erbrechen von weißem oder gelblichen Schaum
  • vermehrtes Schmatzen
  • Durchfall

Du kannst es zunächst mit Schonkost probieren, häufig ist es dann nach 1-2 Tagen ausgestanden.

Wann besser zum Tierarzt?

  • sehr häufiges (hochfrequentes) Erbrechen (gerade beim Junghund muss dann ein Darmverschluss = Ileus ausgeschlossen werden)
  • blutiges Erbrechen / blutiger Durchfall
  • starke Schlappheit
  • wenn die Symptome nach 2 Tagen unter Schonkost nicht deutlich besser sind

Weitere Verdauungsstörungen als Ursache:

Dazu gehören unter anderem Fremdkörper (von der Fernbedienungen über Spielzeug bis zum Knochen), Verstopfung beim Hund (Obstipation) oder Tumore.

IV. Weitere Erkrankungen

Hinter dem veränderten Fressverhalten können auch andere Organerkrankungen des Hundes stecken.

Dazu gehören Erkrankungen der Nieren, Leber, Bauchspeicheldrüse und viele mehr.

Auch hier gilt: bei Bedenken ab zum Tierarzt – nur dort kann eine sichere Diagnose gestellt werden.

V. Diabetikerhunde

Hund ist auf dem Berg

Sollte Dein Hund an Diabetes erkrankt sein und Insulin gespritzt bekommen, kann er in eine lebensgefährliche Unterzuckerung (Hypoglykämie) geraten, wenn er anschließend nichts frisst.

Hier zur Not lieber ein paar gesunde Hundeleckerlies geben, anstatt ihn hungern zu lassen.

Solltest Du ein Blutzuckermessgerät zu Hause haben, dann an solchen Tagen den Hund speziell überwachen und testen.

VI. Vergiftungen

Es gibt zahlreiche Stoffe, die für eine Vergiftung in Frage kommen, daher gilt:

Bei jeglichem Verdacht den Tierarzt konsultieren!

Appetitlosigkeit oder starker Durst kann ein erstes Anzeichen sein und der Hund sollte schnellstmöglich behandelt werden, damit sein Zustand sich nicht verschlimmert.

VII. Operation

Dein Hund wurde operiert oder lag in Narkose?

Nach einer Operation ist es ganz normal, dass viele Hunde für 1-2 Tage keinen Appetit zeigen.

Am ersten Tag ist vielen Tieren noch übel oder etwas schwindelig, eine Nebenwirkung von den Narkosemedikamenten.

Normalerweise ist am Tag einer Narkose sowieso keine Futteraufnahme angeraten.

Frisst er zwei Tage nach einer Narkose immer noch nicht, zeigt Erbrechen oder kommt nicht mehr richtig auf die Beine, sollte Rücksprache mit dem Tierarzt gehalten werden.

VIII. Impfung oder Medikamente

Als Nebenwirkung einer Impfung kann Dein Doggo für 1-2 Tage leichte Krankheitsanzeichen wie Appetitlosigkeit, Müdigkeit oder Durchfall zeigen.

Tipp: Gehe die ersten zwei Tage nach einer Impfung ruhig an. Der Hundesport kann danach wieder wie gewohnt weitergeführt werden.

Manche Medikamente können als Nebenwirkung Appetitlosigkeit hervorrufen.

In diesem Falle kurz Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt halten.

Insbesondere Antibiotika bringen manchmal die sowieso schon angegriffene Darmflora noch mehr aus dem Gleichgewicht und es kann sogar zu Durchfällen kommen.

Die Gabe von Prä- und Probiotika (Aufbau einer gesunden Darmflora) ist hier ein sehr gutes Behandlungsmittel.

Prä- & Probiotika, Vitamine und Mineralstoffe und viele weitere Superkräfte der Natur wie z.B. Zink und Selen findest Du in all unseren Snacks with Benefits.

IX. Nach längerer Krankheit

Hund liegt auf Kissen

Sollte Dein Doggo eine längere Krankheitsphase durchgestanden haben, braucht es manchmal ein wenig Zeit, um wieder zu Kräften und richtigem Appetit zu kommen.

Es gibt spezielles Aufbaufutter für geschwächte Tiere, sogenannte „Rekonvaleszenz-Nahrung“. Diese bekommst Du bei Deinem Tierarzt oder im gut sortierten Fachhandel.

Manch einer entwickelt sogar eine Aversion (Abneigung) gegen das gewohnte Futter, da er es mit Unwohlsein oder Klinikaufenthalt verbindet.

In diesem Falle solltest du am besten das Futter wechseln und zu einem späteren Zeitpunkt das gewohnte Futter langsam wieder untermischen.

Was kann ich sonst noch tun, wenn mein Hund nicht fressen will?

Tipp: Führe ein Fütterungstagebuch mit folgenden Punkten

  • An wie vielen Tagen pro Woche gibt es Probleme
  • Ist speziell an den Problemtagen etwas anders?
  • Was frisst Dein Hund – was nicht?
  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen bestimmten Situationen und dem schlechten Fressen?
  • Gab es nehmen dem auffälligen Fressverhalten weitere Probleme?

Vielleicht erkennst Du selbst daraus ein Muster, was mit Deinem Doggo nicht stimmen könnte.

Ebenso kannst Du es als Hilfestellung mit zum nächsten Tierarztbesuch nehmen.


6. Zusammenfassung

Grundsätzlich ist es nicht sofort besorgniserregend, wenn Dein Liebling mal den Napf verschmäht und es ihm ansonsten gut geht.

Wann kontaktiere ich besser meinen Tierarzt?

  • Appetitlosigkeit (Inappetenz), die länger als 2 Tage andauert, sollte in jedem Falle ernst genommen werden.
  • wenn Dein Vierbeiner die oben genannten Anzeichen von Krankheit oder Unwohlsein zeigt
  • bei Welpen gilt besondere Vorsicht – dort schon nach einem Tag den Kleinen vom Tierarzt checken lassen.
  • bei einer deutlichen oder sehr schnellen Gewichtsabnahme
  • da es für den Hundebesitzer als Laien nicht immer einfach ist, die Lage richtig einzuschätzen, gilt auch hier das Motto: lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Tierarzt gehen, wenn das Futter öfter verweigert wird.

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