Inhaltsübersicht
Das Gebiss des Hundes Wie sieht Zahnstein bei Hunden aus? Erste Anzeichen für Zahnstein bei Hunden Folgen von Zahnstein beim Hund Was begünstigt Zahnstein beim Hund? Wie kann man Zahnstein beim Hund verhindern oder verlangsamen? Behandlung durch den Tierarzt Fazit
Lächelnder Hund ohne Zahnstein

Zahnstein beim Hund – Ursachen & Tipps

Zähne sind für Hunde unverzichtbar. Da sie keine Hände und vor allem keine Daumen besitzen, ist das Maul des Hundes nicht nur für das Zerreißen und Zerkauen von Nahrung, sondern auch für das Halten von Gegenständen zuständig.

Deshalb ist es wichtig, deinen Hund mit der richtigen Zahnpflege zu unterstützten. Wird die Zahnpflege vernachlässigt, kommt es zu unterschiedlichen Zahnproblemen: Darunter fallen Zahnfleischentzündungen, Zahnbelag oder sogar Zahnstein und damit verbundener Mund- bzw. Maulgeruch mit potenziell schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit deines Hundes.

Obwohl die Zahnhygiene zur fürsorglichen Hundehaltung gehören sollte, ist Zahnstein beim Hund weit verbreitet und kann unter Umständen auch zu ernsteren Erkrankungen führen.

Wie du Zahnstein bei Hunden erkennst und ihm vorbeugst, erfährst du in diesem Artikel.

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Das Gebiss des Hundes Wie sieht Zahnstein bei Hunden aus? Erste Anzeichen für Zahnstein bei Hunden Folgen von Zahnstein beim Hund Was begünstigt Zahnstein beim Hund? Wie kann man Zahnstein beim Hund verhindern oder verlangsamen? Behandlung durch den Tierarzt Fazit

Das Gebiss des Hundes

Hundewelpen werden, wie wir Menschen, ohne Zähne geboren. Ab der dritten Lebenswoche bricht nach und nach das Milchgebiss durch. Dieses besteht aus 28 Zähnen, wobei die Milchzähne etwas spitzer sind als das bleibende Gebiss. Hunde machen also ebenfalls einen Zahnwechsel durch.

Solltest du bemerken, dass dein Hund Probleme beim Zahnwechsel hat, lass dies bitte von einem Tierarzt begutachten. Zum Beispiel kann es vorkommen, dass der bleibende Zahn des Hundegebisses schon vollkommen ausgebrochen ist, bevor der dazugehörige Milchzahn ausfallen konnte.

Im schlimmsten Fall resultiert daraus eine Zahnfehlstellung. Dieses Problem löst sich in den meisten Fällen von selbst, muss jedoch manchmal mit Hilfe einer Zahnextraktion behoben werden.

Möchtest du alle Details über das Gebiss und seinen Aufbau erfahren, dann schau auch in unseren Ratgeber zum Hundegebiss rein.

Wie sieht Zahnstein bei Hunden aus?

Zahnstein Ablagerungen beim Hund

Zahnstein nennt man verhärtete Ablagerungen am Zahn des Hundes. Genau genommen setzt sich Zahnbelag (Plaque) - bestehend aus Bakterien, Futterresten und Speichel - auf den Zähnen ab. Daran haften Calcium und Phosphor, die zum chemischen Prozess der Mineralisierung führen und den Plaque verhärten.

Wird diese harte Schicht auf der Zahnoberfläche nicht entfernt, kann dies zu Zahnfleischentzündungen führen, die für deinen Hund sehr schmerzhaft sind.

Da Hunde Schmerzen nicht gut kommunizieren und die Zahnkontrolle für viele Hundehalter zu unappetitlich ist, fallen die Zahnbeläge und -entzündungen nicht oder zu spät auf.

Ein erstes, auch wenn indirektes Anzeichen für Zahnschmerzen ist, dass dein Hund sich nicht mehr so gerne am Kopf anfassen lässt und deiner Hand ausweicht. Außerdem wirst du wahrscheinlich bemerken, dass dein Hund starken Mundgeruch hat.

Mehr zum Thema gibt’s in unserem Ratgeber zum Mundgeruch beim Hund.

Erste Anzeichen für Zahnstein bei Hunden

Neben dem bereits erwähnten Mundgeruch und eventueller Empfindlichkeit am Kopf sind braun-graue Verfärbungen der Zähne erste Anzeichen für Zahnstein beim Hund. Diese Flecken beginnen meistens am am Ansatz des Zahnfleischs.

Die Verfärbungen entstehen zunächst an einzelnen Zähnen und breiten sich binnen Monaten auf das restliche Hundegebiss aus.

Das Zahnfleisch entzündet sich aufgrund der hohen Anzahl an Bakterien. Dabei wird es zunehmend roter, zieht sich nach und nach zurück und kann auch bluten.

Erkennst du diese Symptome, reicht das Einführen regelmäßiger Pflege nicht aus. Ist das Zahnfleisch bereits entzündet, muss ein Tierarzt um Hilfe gebeten werden.

Folgen von Zahnstein beim Hund

Die Konsequenzen von Zahnstein betreffen nicht nur die Maulhöhle, sondern können auch schlimme Schäden an lebenswichtigen Organen verursachen

Die Bakterien, die sich erst in den Zahnzwischenräumen und dann im ganzen Maul deines Hundes ansammeln, können durch Blut und Lymphen in andere Teile seines Körpers gelangen oder zu einer tödlichen Blutvergiftung führen.

Mögliche Folgeerkrankungen durch Zahnstein aufgrund fehlender Maulhygiene:

  • Zahnfleischentzündung, sogenannte Gingivitis
  • Zahnfachentzündung, sogenannte Parodontitis, und Zahnverlust
  • Infektionen des Kieferknochens
  • Eiteransammlungen (Abszesse) im Wurzel- und Kieferknochenbereich
  • Langfristig sogar Zahnverlust, durch Wurzelschäden oder Extraktion durch den Tierarzt

Mögliche Folgeerkrankungen anderer Organe durch Zahnstein:

  • Lebererkrankungen
  • Nierenerkrankungen
  • Herzerkrankungen, insbesondere Endokarditis (Entzündung des Herzens)


Grundsätzlich sind hier ältere oder bereits vorerkrankte Tiere gefährdeter als gesunde Hunde. Jedoch kann jeder Hund von solch einer solchen Krankheit betroffen sein. Deswegen gilt es, beim Auftreten von Symptomen rechtzeitig zu handeln.

Hund ohne Zahnstein an den Zähnen

Was begünstigt Zahnstein beim Hund?

Eine Beobachtung beim Thema Zahnerkrankungen ist, dass kleinere Hunde öfter betroffen sind als große.

Ihre Zahnzwischenräume sind kleiner als die von größeren Artgenossen. Dementsprechend bleiben bei ihnen Nahrungsreste leichter stecken, die sich zersetzen und so einen Nährboden für Bakterien schaffen.

Neben der Größe der Hunderasse spielen auch die folgenden Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von Zahnstein:

  • Alter des Hundes
  • Speichelzusammensetzung (Calcium-Phosphor-Verhältnis)
  • Keimflora im Maul
  • Beschaffenheit der Zähne
  • Nassfutter


Wie kann man Zahnstein beim Hund verhindern oder verlangsamen?

Hechelnder Hund ohne Zahnstein

Auch wenn dein Tierarzt es noch nicht für nötig hält, den Zahnstein deines Hundes zu entfernen, kannst du einige Vorkehrungen treffen. In keinem Fall solltest du Zahnstein beim Hund selbst entfernen, indem du medizinische Instrumente verwendest. Ohne die richtige Erfahrung ist das Verletzungsrisiko einfach zu groß.

Futter

Solltest du deinen Hund überwiegend mit Nassfutter füttern und dein Hund an starkem Zahnstein leiden, stell am besten auf Trockenfutter um. Denn Nassfutter haftet leichter an der Zahnoberfläche und begünstigt somit die Bildung von Plaque.

Sollte dies aus medizinischen oder anderen Gründen nicht möglich sein, versuche wenigstens ab und zu, festes Futter zu verabreichen. Ersetze entweder einzelne Mahlzeiten durch Trockenfutter oder gib deinem Hund spezielle Snacks. Diese beinhalten oft Stoffe, die Calcium und Phosphor binden und so die Mineralisierung des Zahnsteines verlangsamen.

Die Fresh Smile Snacks von mammaly enthalten neben Eierschalenpulver als Kalziumlieferant auch Zinkoxid. Dieses Duo bindet Mineralstoffe im Speichel deines Hundes und hemmt die Bildung von Zahnstein.

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Spielzeug

Um deinem Hund rund um die Uhr zu ermöglichen, seine Zähne selbst zu reinigen, ist Spielzug zum Kauen die beste Wahl. Hierbei gibt es sehr viele Auswahlmöglichkeiten. Ist dein Hund eher aktiv und bindet dich gerne in sein Spielverhalten mit ein, ist womöglich ein geflochtenes Kauseil die richtige Alternative.

Wichtig ist, dass das Spielzeug speziell für Hunde angefertigt wurde und sich nicht in seine Einzelteile zerfällt. Denn verschluckte Fäden können dem Verdauungstrakt deines Hundes großen Schaden zufügen.

Das richtige Kauspielzeug finden

Kauspielzeuge werden in unterschiedlichen Größen für die verschiedenen Hunderassen hergestellt. Wähle am besten die Variante aus, die zum Maul deines Hundes passt. Zu kleine Spielzeuge können verschluckt werden und zu große richtiges Kauen erschweren.

Liegt dein Hund eher gerne in seinem Körbchen und möchte dabei entspannt auf etwas herumkauen, ist möglicherweise Hirschgeweih oder Kaffeeholz die richtige Alternative. Lass dich einfach in einem Zoofachgeschäft beraten. Nimm die Kauartikel auch in die Hand, um ein Gefühl für die Härte zu bekommen.

Du kannst auch deinen Hund mitnehmen, um direkt vor Ort zu prüfen, ob er das ausgewählte Spielzeug auch wirklich interessant findet und seinen Geruch mag. Ist dein Hund mit dem ausgewählten Spielzeug glücklich und freudig am Kauen, dann denk bitte daran, es regelmäßig schonend zu reinigen. Die Entfernung von Bakterien ist nämlich ebenfalls eine Möglichkeit der Vorbeugung von Zahnstein.

Zähneputzen

Das Putzen von Hundezähnen ist ein sinnvolles, aber kein leichtes Unterfangen. Viele Hunde mögen das Gefühl nicht und leisten Widerstand (sofern sie nicht von klein auf daran gewöhnt wurden). Bevor du völlig auf dich allein gestellt deinem Hund zum ersten Mal die Zähne putzt, lass dir von einem Tierarzt zeigen, wie du am besten dabei vorgehst.

Das Wichtigste dabei ist, dass du für deinen Hund auf keinen Fall eine Zahnpasta für Menschen benutzt. Denn gewisse enthaltene Inhaltsstoffe können dem Verdauungstrakt deines Hundes großen Schaden zufügen. Außerdem wird er den Geschmack nicht besonders mögen.

Zahnpasta für Hunde

Viel lieber mögen Hunden speziell für sie hergestellte Zahnpasta, die nach Leberwurst oder Hähnchen schmeckt und auf die Bakterienflora deines Hundes abgestimmt ist.

Folgende Hilfsmittel eignen sich für die Reinigung:

  • Fingerlinge aus weichem Silikon
  • Hundezahnbürsten, z.B. der [Brush Buddy](products/brush-buddy/)
  • Kinderzahnbürsten mit besonders weichen Borsten
  • Ultraschallzahnbürsten für Kinder oder Hunde (wenn dein Hund manuelle Zahnbürsten schon kennt)


Du wirst deinen Hund in mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an die Zahnbürste und das Putzen erst gewöhnen müssen. Vor allem wenn er Entzündungen in der Maulhöhle (z.B. des Zahnfleischs) hat, wird er erst nach etwas Übung bzw. Training akzeptieren, dass du seine Zähne schrubbst.

Wie gewöhne ich meinen Hund ans Zähneputzen?

Eine Möglichkeit der Gewöhnung ist, deinem Hund erst einmal hin und wieder nur eine kleine Menge Hunde-Zahnpasta auf die Zähne zu schmieren. So lernt er den Geschmack kennen und verbindet das Eindringen in sein Maul mit etwas Positivem.

Wenn das gut klappt, kannst du versuchen, eine Routine einzuführen. Im Idealfall schaffst du es, deinem Hund die Zähne 2 - 3 mal pro Woche zu putzen. Mehr Informationen findest du im Artikel "Zähneputzen beim Hund".

Behandlung durch den Tierarzt

Die Behandlung des Zahnsteines durch einen Tierarzt passt sich dem Schweregrad an.

Fällt die Entscheidung auf eine professionelle Zahnsteinentfernung, wird der Zahnstein von ausgebildetem Fachpersonal mit speziellem medizinischen Werkzeug abgerieben bzw. abgekratzt.

Dafür muss der Hund in eine Vollnarkose versetzt werden.

Soll die Entfernung des Zahnsteins so durchgeführt werden, wird der Tierarzt die nötigen Voruntersuchungen treffen, um sicherzustellen, dass dein Hund gesund genug ist, um narkotisiert zu werden.

Eine weitere Möglichkeit ist die Zahnsteinentfernung mit Ultraschall.

Die Instrumente, die Tierärzte benutzen, um die Zähne von Hunden zu sanieren, sind denen von deinem Zahnarzt sehr ähnlich. Das wichtigste Gerät hierbei ist ein sogenannter Scaler. Er ist mit einem Kristall ausgestattet, der in Ultraschallfrequenzen schwingt.

Diese Schwingungen übertragen sich auf die gekrümmte Spitze. Mit dieser Spitze kann der Tierarzt die Ablagerungen auf den Zähnen entfernen. Außerdem wird er damit auch unter das Zahnfleisch deines Hundes gleiten, wo sich besonders viele Bakterien befinden.

Nach der Zahnsteinentfernung wird die Oberfläche der Zähne geglättet und so der Bildung von neuem Zahnstein entgegengewirkt.

Fazit

Je nachdem, ob dein Hund vermehrt zu Zahnstein neigt oder nicht, wirst du früher oder später handeln müssen. Um Probleme mit Zahnstein möglichst lange hinauszuzögern, solltest du mit der Zahnpflege so früh wie möglich beginnen. Aber natürlich erst dann, wenn dein Hund alle Zähne seines bleibenden Gebisses hat.

Nur durch regelmäßige Zahnpflege lassen sich Entzündungen, Mundgeruch und Ablagerungen auf der Zahnoberfläche verringern und der Bildung von Zahnstein vorbeugen. Behalte die Zahngesundheit deines Hund also stets im Auge und trainiere mit ihm das Zähneputzen.

FAQ – Häufige Fragen zum Zahnstein beim Hund

Was hilft wirklich gegen Zahnstein beim Hund?

Gegen Zahnstein beim Hund hilft die richtige Nahrung. Nassfutter haftet leichter an der Zahnoberfläche und begünstigt Zahnbelag. Wenn sich dieser verhärtet, entsteht Zahnstein, der durch Abrieb entfernt werden muss. Dabei helfen Kauartikel oder gründliches Zähneputzen.

Wie kann man Zahnstein beim Hund selbst entfernen?

Zahnstein lässt sich nur in seiner Vorstufe, also in Form von Zahnbelag, leicht entfernen. Verhärtet er sich zu Zahnstein, hilft nur noch das Entfernen mit medizinischen Instrumenten. Dies sollte in der Regel von einem Tierarzt unter Vollnarkose durchgeführt werden. Ungeübte Hundehalter können mit mechanischen Zahnsteinentfernern ihren Hund leicht verletzen.

Was passiert, wenn man Zahnstein beim Hund nicht entfernt?

Zahnstein kann beim Hund eine Parodontitis auslösen, die im Endstadium zum Zahnverlust führt. Ein weiteres Symptom dieser durch Bakterien entstehenden Entzündung ist Zahnfleischbluten. Gelangen Bakterien in die Blutbahn, können sogar lebenswichtige Organe geschädigt werden.

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