Dürfen Hunde Weintrauben essen?
Weintrauben im Hundenapf? Besser nicht. Die Früchte können schwerwiegende Folgen für den besten Freund des Menschen haben.
Dieser Ratgeber-Artikel klärt über mögliche Symptome einer Weintraubenvergiftung beim Hund auf und gibt Tipps für den Notfall.
Dürfen Hunde Weintrauben essen oder nicht?
Nein, Hunde dürfen Weintrauben nicht essen - egal, ob hell oder dunkel, mit oder ohne Kerne, aus dem Supermarkt oder dem eigenen Garten. Der Verzehr kann für Hunde tödlich sein. Daher solltest du deinen Liebling von den Trauben immer fern halten. Eine erhöhte Vorsicht ist auch während eines Spaziergangs an einem Weinberg geboten.
Warum sind Weintrauben für Hunde giftig?
Die Wissenschaft hat bis heute noch keine eindeutige Antwort, warum Weintrauben für Hunde tödlich sind. Eine Gruppe von Tierärzten aus dem Animal Poison Control Center (APCC) hat in einem Artikel des Journal of the American Veterinary Medical Association jedoch eine Vermutung aufgestellt. Nach dem Forscherteam ist es wahrscheinlich, dass die enthaltene Weinsäure für Hunde giftig sein kann und die Ursache für ein Nierenversagen nach dem Verzehr von Weintrauben ist.
Die Studien müssen jedoch noch weiter geführt werden - steht die genaue Ursache fest, kann das auch die Prognose bei einer Vergiftung verbessern.
Sind Rosinen noch gefährlicher für Hunde als Weintrauben?
Rosinen haben im Vergleich zu frisch gepflückten Weintrauben eine erhöhte Toxizität für Hunde. Das liegt daran, dass der Wassergehalt während der Trocknung um ein Vielfaches reduziert wird. Die giftigen Bestandteile hingegen weisen pro 100 Gramm eine deutlich höhere Konzentration auf.
Zu erwähnen ist aber auch, dass - je nach Hund - auch schon eine kleine Menge an frischen Weintrauben für Hunde lebensgefährlich sein kann.
Rosinen ist im Übrigen der Sammelbegriff für alle getrockneten Weintrauben - darunter zählen Sultaninen und Korinthen. Jede Variante stellt für Hunde eine potenziell tödliche Gefahr dar.
Von dem Vergiftungspotenzial abgesehen, bestehen alle getrockneten Weintrauben zur Hälfte etwa aus Zucker - aufgrund des erhöhten Gehalts dieser ungesunden Zutat ist generell von Trockenobst für Hunde abzuraten.
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Symptome einer Weintraubenvergiftung:
Sichtbare Anzeichen einer Weintraubenvergiftung beim Hund sind:
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Durchfall
- Lethargie
- Zittern
- vermehrtes Speicheln
- reduziertes Urinieren
Hat ein Hund Weintrauben gegessen, kann mittels Blutbild eine Hyperkalzämie (Erhöhung der Kalziumwerte im Blut) diagnostiziert werden. Im schlimmsten Fall führt dies zu einem Nierenversagen und schließlich zum Tod.
Weintrauben und Rosinen können beim Hund zu schweren Vergiftungssymptomen führen. Welche Lebensmittel noch gefährlich für deinen Liebling sind - das erfährst du in diesem Ratgeber: Was dürfen Hunde nicht essen?
Was tun, wenn der Hund Weintrauben gegessen hat?
Auch, wenn es einige Hunde gibt, die Weintrauben selbst in hohen Mengen vertragen, gilt: Unverzüglich eine Tierarztpraxis aufsuchen und am besten die Ankunft und den Grund telefonisch anmelden. So kann sich das tierärztliche Personal optimal auf den potenziellen Notfall vorbereiten und die notwendigen Medikamente bereitstellen. Das spart wertvolle Zeit und kann im Zweifelsfall einem Hund das Leben retten.
Wie bei allen Vergiftungen ist auch bei der Weintraubenvergiftung der Zeitfaktor ausschlaggebend: Solange sich die Trauben noch im Magen des Vierbeiners befinden, kann ein Mittel verabreicht werden, das ein Erbrechen auslöst. Auf diese Weise werden die toxischen Substanzen aus dem Organismus geschleust, bevor sie weiter in den Darm und von dort aus ins Blut gelangen.
Weintraubenvergiftung beim Hund: Hilft Aktivkohle?
Falls die Anfahrt zur nächstgelegenen Tierarztpraxis zu lange dauert, dann sollten Hundebesitzer (am besten nach tierärztlicher Absprache) dem Hund Kohletabletten verabreichen. Dabei handelt es sich um ein bewährtes Erste-Hilfe-Mittel bei Vergiftungen, welches in keiner Hausapotheke fehlen sollte.
Die enthaltene Aktivkohle verhindert, dass der Darm die giftigen Bestandteile der Trauben aufnimmt und weiter in den Blutkreislauf abgibt. Bei erfolgreicher Anwendung wird die hochporöse Aktivkohle mit allen giftigen Bestandteilen beim nächsten Kot Absetzen aus dem Körper geführt.
Damit das Notfallmittel wirkt, muss es dem Hund direkt nach der Aufnahme der Weintrauben und in richtiger Dosierung verabreicht werden. Aktivkohle kann auch bei anderen giftigen Lebensmitteln für Hunde wie Schokolade und Zwiebeln helfen.
Wie viel muss ein Hund fressen, um sich zu vergiften?
Oft macht die Dosis das Gift - bei Weintrauben trifft dieser Leitspruch jedoch nicht zwingend zu. Die Tiermedizin steht derzeit noch vor dem Rätsel, warum einige Hunde Weintrauben sogar in hohen Mengen vertragen, während bei anderen schon ein paar Gramm pro Kilogramm Körpergewicht tödlich enden. Die Toxizität von Weintrauben scheint somit nicht unbedingt dosisabhängig zu sein.
Um kein Risiko einzugehen, sollte ein Hund kein einziges Gramm Trauben zu sich nehmen.
Vorsicht: versteckte Rosinen in Lebensmitteln
Rosinen gibt es auch in Müsliriegeln, im Christstollen und in orientalischen Fertiggerichten wie Couscous-Salaten. Ein besonders gieriger Hund könnte hier in einem unbeobachteten Moment zuschlagen und sich an dem Essen bedienen.
Vergewissere dich daher bitte immer, dass du auch diese Lebensmittel sicher vor deinem Hund aufbewahrst.
Alternative Früchte, die für Hunde erlaubt sind
Im Barf-Menü oder als Snack: Viele Hunde essen regelmäßig Obst in Maßen. Völlig zurecht, denn bestimmte Früchte können den Speiseplan deines tierischen Begleiters bereichern. Zu den erlaubten Lebensmitteln für Hunde aus der Kategorie Obst zählen zum Beispiel Himbeeren, Äpfel und Erdbeeren. Sie enthalten wertvolle Ballaststoffe für eine gute Verdauung sowie gesundheitsfördernde Mineralstoffe und Vitamine.
Dürfen Hunde Weintrauben essen: Fazit
- Auf die Frage “Dürfen Hunde Weintrauben essen?” folgt ein klares Nein. Das gilt auch für Rosinen - diese Lebensmittel sind für Hunde potenziell lebensgefährlich.
- Ein Hund ist im Alltag so einigen Gefahren ausgesetzt. Toxische Lebensmittel wie Weintrauben und Rosinen sollten immer außerhalb der Reichweite von Vierbeinern aufbewahrt werden.
- Hat ein Hund Weintrauben gegessen, muss er sofort in eine Tierarztpraxis gebracht werden. Selbst kleine Mengen können ernstzunehmende Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
- Weintrauben sind für deinen Liebling tabu - es gibt aber viele andere Früchte, die für sie unbedenklich und sogar gesundheitsfördernd sind. Dazu zählen beispielsweise reife Bananen, Äpfel und Erdbeeren.
Quellen:
Eubig PA;Brady MS;Gwaltney-Brant SM;Khan SA;Mazzaferro EM;Morrow CM; “Acute Renal Failure in Dogs after the Ingestion of Grapes or Raisins: A Retrospective Evaluation of 43 Dogs (1992-2002).” Journal of veterinary internal medicine. Accessed June 12, 2023. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16231710/