
Mein Hund kratzt sich: Ursachen und Maßnahmen bei Juckreiz
Er tut es schon wieder! Dein Hund kratzt sich ständig am Bauch. Er kann gar nicht aufhören, seine Krallen am eigenen Körper zu wetzen.
Ist das noch normal oder hat er irgendetwas? Das fragen sich, wie du, auch zig andere Hundebesitzer. Neben dem ganz normalen Putzverhalten kann das Kratzen auf sehr viele unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sein.
In diesem Artikel erfährst du alles, was du über das Kratzen und den Juckreiz beim Hund wissen musst! Und natürlich gibt es einige Tipps, wie du den Juckreiz bei deinem Hund stoppen kannst.
Wenn das Fell juckt – Gründe für das ständige Kratzen deines Hundes

Der krankhafte Juckreiz wird immer durch die Irritation der Haut deines Hundes ausgelöst. Das macht den Juckreiz ganz eindeutig zu einem Symptom, auf das dein Hund mit Kratzen reagiert.
Der krankhafte Juckreiz braucht natürlich Behandlung und das am besten durch einen Tierarzt. Im Folgenden schauen wir uns mal die möglichen Ursachen an.
Ektoparasiten
Bei dieser Ursache juckt es auch die Ratgeber-Autorin gewaltig! Die Vorstellung allein reicht.
Es gibt verschiedene Arten von Parasiten. Ektoparasiten sind die, die auf dem Hund leben und sich in bestimmter Art von ihm ernähren. Meistens sind es Körperflüssigkeiten wie Blut oder Lymphe.
Die bekanntesten sind sicherlich Flöhe. Ob dein Hund Flöhe hat, kannst du ganz leicht selbst feststellen. Zum einen sind die kleinen Blutsauger mit dem bloßen Auge zu erkennen, gerade dann, wenn sie auf deinem Hund durch die Gegend hüpfen. Zum anderen kannst du das Fell deines Lieblings mit einem Flohkamm ausbürsten. Findest du dabei schwarze Krümel, die beim Befeuchten blutrot werden, handelt es sich dabei um Flohkot.
Dein Hund reagiert allergisch auf die Bisse der Flöhe und muss sich deswegen kratzen.
Der nächste Blutsauger hat acht Beine: die Zecke. Hier kann der Hund durch die festgesaugte Zecke genervt sein oder aber der Stich juckt ihn, wenn die Zecke schon längst weg ist. Auch andere Insektenstiche können ihn genau wie dich jucken.
Die letzten gemeinen Ektoparasiten sind Milben und davon gibt es gleich 4 unterschiedliche, die deinen Hund wirklich echt stark jucken können. Eine 5. Milbenart ist ein Sonderfall, da nicht sie selbst der Juckreizauslöser ist.
Die Grasmilben und ihre Larven sind dir sicher geläufig. Im Hoch- und Spätsommer haben sie ihre Hochzeit. Die Larven graben sich etwas in die Haut des Hundes und fressen sich satt und fallen dann wieder ab, spätestens, wenn der Hund nass wird. Diese „Tunnel“ jucken ganz fürchterlich und sehen aus wie Pusteln.
Die Räudemilben, oder auch Grabmilben genannt, meinen es nicht so gut mit deinem Hund. Auch sie graben sich in die Haut ein, lassen aber ihre Eier in den Gräbern zurück, die darin reifen können. Das tun sie mit Vorliebe an Ohren, Gelenken, Bauch und Brust deines Hundes. Hier wirst du Schuppen und Verkrustungen bemerken.
Die Raubmilben leben nur oberflächlich auf der Haut deines Hundes und ernähren sich von Gewebsflüssigkeit. Deinen Hund juckt es dann besonders an den Schultern und am Rücken. Auch hier siehst du leichte Verkrustungen.
Die Ohrmilben haben, wie ihr Name schon sagt, eine Vorliebe für die Ohren deines Hundes. Hier wirst du neben Pusteln auch einen echt unangenehmen Geruch der Ohren bemerken.
Der Sonderfall sind die Haarbalgmilben. Ihre Anwesenheit sorgt für eine Ansiedlung von Bakterien und Hefepilzen. Und genau das sorgt für Juckreiz.
Jeder Milbenbefall ist eine Aufgabe für den Tierarzt. Er wird genau feststellen, welche Milben deinen Hund ärgern.
Hauterkrankungen, Verletzungen und Krankheiten
Bakterien und Pilze gehören zur normalen Hautflora, bei dir wie bei deinem Hund. Probleme gibt es häufig genau dann, wenn leichte Verletzungen der Haut vorliegen oder sich Bakterien und Pilze ansiedeln, die sonst nicht zur Haut gehören. Diese lösen Pickel und Ekzeme aus und sorgen für gerötete und schuppige Haut. Und das juckt ganz fürchterlich.
Gerade Hunde mit einem geschwächten Immunsystem haben gelegentlich Probleme mit Hautpilzen, die sich gern an Pfoten und Lefzen ansiedeln. Hier zeigt sich ein kreisrunder Haarausfall.
Wenn dein Hund sich verletzt hat oder eine OP-Wunde hat, sorgen auch diese gerade beim Abheilen für einen ordentlichen Juckreiz. Hier musst du deinen Hund aber unbedingt am Kratzen, Lecken und Knabbern hindern. Ansonsten entzünden sich die Wunden. Was auch wieder zu Juckreiz führt. Hier kann dein Liebling in einen wahren Teufelskreis geraten.
Zudem gibt es beim Hund auch bestimmte Erkrankungen, die zu Juckreiz führen. Morbus Cushing sorgt beispielsweise für dünnes Fell, schuppige Haut und eitrige Hautentzündungen. Eine Schilddrüsenunterfunktion hingegen sorgt für eine Verdickung der Haut und einen symmetrischen Haarausfall.
Auch bei all diesen Auslösern von Juckreiz und ständigem Kratzen des Hundes solltest du einen Tierarzt zurate ziehen.
Stress
Kann dein Hund den Stress aber nicht abbauen, weil es einen dauerhaften Stressfaktor gibt, bleibt er sozusagen in einer Übersprungshandlung gefangen und kann nicht mehr aufhören sich zu kratzen.
Eine andere Form von Stress ist Langeweile, wenn dein Hund nicht genug Bewegung und Beschäftigung hat. Dann sucht deine Fellnase sich ein Ventil und das kann ständiges Kratzen sein.
Allergien
Auch Hunde können Allergien haben. Manche Rassen sind anfälliger als andere. Und Hunde zeigen die allergische Reaktion in den meisten Fällen über die Haut. Sie bekommen schuppige und gerötete Haut, die ganz fürchterlich juckt. Der Hund kratzt sich vermehrt, und zwar so lange, bis diese Stellen kahl und blutig sind.
Welche Allergie dein Hund hat, lässt sich oft nicht leicht feststellen. Sie können wie du auch auf Gräser und Pollen allergisch reagieren oder aber auf bestimmte Proteine im Futter.
Hier helfen nur Auschlusstests und -diäten mit Hilfe deines Tierarztes, um die Allergene zukünftig zu vermeiden.

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Was hilft gegen den Juckreiz bei Hunden?
Natürlich gibt es einige Maßnahmen, um den Juckreiz deines Hundes zu lindern und damit das Kratzen abzustellen.
Besuch beim Tierarzt
Bei Infektionen, Krankheiten und Parasitenbefall brauchst du unbedingt eine Diagnose vom Tierarzt. Hier ist es wichtig zu wissen, welche Bakterien, Pilze oder Milbenart deinem Hund zu schaffen macht. Dementsprechend können Antibiotika, Pilzmittel und andere Medikamente und Salben verabreicht werden.
Schütze deinen Liebling übrigens vor den fiesen Ektoparasiten durch Spot-Ons bestimmte Halsbänder oder andere Mittel, die abschreckend auf die Krabbelviecher wirken.
Auch bei Allergien ist es nützlich, mit Unterstützung des Tierarztes Allergene auszuschließen und beispielsweise eine passende Diät für ihn zusammenzustellen.
Offene Wunden durch das Kratzen sind auch immer ein Fall für den Tierarzt. Schnell kann es zu Entzündungen kommen.
Fell- und Hautpflege
Regelmäßiges Bürsten entfernt loses und verfilztes Fell. Zudem entdeckst du Parasiten viel schneller. Ist dein Hund ein echter Dreckspatz, hilft auch hin und wieder ein Bad mit pH-neutralen Shampoos.
Aber Achtung! Übertreibe es nicht mit dem Baden. Auf Dauer kann das auch die natürliche Hautschutzbarriere deines Hundes stören und damit haben Bakterien und Pilze es wieder leichter.
Neigt dein Hund zu trockener und schuppiger Haut, kannst du ihn mit speziellen Lotionen einreiben.
Gutes Futter oder Futterzusätze
Hochwertiges Futter mit allen wichtigen Nährstoffen unterstützt das Fell und die Hautflora. Achte dabei besonders auf Omega 3-Fettsäuren, was auch noch eine entzündungslindernde Wirkung hat.
Hunde mit Autoimmunkrankheiten oder Hunde im Fellwechsel, der auch einen großen Einfluss aufs Immunsystem deines Hundes hat, kannst du mit der Zugabe von Bierhefe unterstützen.
Unser Shiny Hair Snack hat unter anderem Bierhefe in der Rezeptur und eignet sich als gesunde Ergänzung zum normalen Futter.
Stress abstellen
Ist das Kratzen deines Hundes auf Stress zurückzuführen, sorge behutsam dafür, dass er sich entweder an den Stressfaktor gewöhnt, oder schalte den Stressfaktor ab.
Und sorge immer für genug Bewegung und Beschäftigung deines Hundes. Langeweile ist Stress. Bewegung baut Stress ab. Der Kreis ist ganz einfach.
Welche Hausmittel helfen gegen Juckreiz beim Hund
Einige Hausmittel können dem Juckreiz deines Hundes etwas Einhalt gebieten. Sie können allerdings nur die Symptome lindern, wie die trockene und schuppige Haut. Den eigentlichen Auslöser, bzw. die Erkrankung beseitigen sie nicht! Gehe im Zweifel besser einmal zu viel als zu wenig zum Tierarzt.
- Aloe-Vera: in Gelform kühlt und beruhigt sie die Haut
- Kokosöl: hilft gegen schuppige und gereizte Haut
- Oliven- oder Leinsamenöl: unterstützen als Nahrungsergänzung Haut und Fell
- Quark-, Kamillen- oder Schwarztee-Kompressen: beruhigen die Haut
- Lavendel- oder Teebaumöl: mildern den Juckreiz ab
Wo beginnt die Grenze, dass das Kratzen nicht mehr normal ist?

Leider ist diese Grenze sehr individuell und aus dem normalen Putzverhalten, wie das Säubern der Ohren und Pfoten und das juckende, lose Fell vom Bauch wegkratzen, kann auch durch unterschiedliche Ursachen schnell ein krankhafter Juckreiz werden.
Also: Kratzen ist in erster Linie normal und hilft dem Hund neben dem Einsatz seiner Zunge und seiner Zähne, sich selbst zu putzen.
Normal ist auch das plötzliche Kratzen, wenn dein Hund Stress abbauen muss. Hier zeigt er eine Übersprungshandlung, wenn er unsicher oder gestresst ist. Andere Hunde schütteln sich, dein Hund kratzt sich. So wie sich ein unsicherer Mensch am Kopf kratzt.
Der eine Hund kratzt sich auch mal mehr und der andere etwas weniger. Es lässt sich also nicht zu 100 Prozent festlegen, wann aus dem normalen Kratzen ein krankhaftes wird. Du selbst kennst deinen Hund aber am besten und dir wird mit Sicherheit auffallen, wenn er sich mehr kratzt als sonst.
Zudem gibt es einen guten Test, mit dem du überprüfen kannst, ob das Kratzverhalten deines Hundes normal ist:
Versuche, ihn mit einer Spielaufforderung oder seinen Lieblingsleckerlis vom Kratzen abzulenken. Gelingt dies gut, ist alles in Ordnung und im normalen Bereich. Schaffst du es nicht, darfst du dir gern anfangen, Gedanken zu machen, was bei deinem Hund den Juckreiz auslöst.
Hast du nicht wirklich im Blick, wie oft sich dein Hund kratzt, gibt es noch ein paar weitere Anzeichen, wann das Kratzen nicht mehr normal ist und du etwas unternehmen musst:
Dein Hund kommt nicht mehr zur Ruhe und zum Schlafen
Der Juckreiz macht ihn nervös oder sogar aggressiv
Hauptbeschäftigung deines Hundes ist Kratzen
Manchmal jault oder wimmert er, wenn er sich kratzt
Kahle, schuppige oder gar blutige Stellen sind im Fell erkennbar
Die Stelle, die besonders juckt, riecht seltsam.
Liegt also ein krankhaftes Kratzen vor, solltest du möglichst schnell die Ursache erkunden.

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Fazit
Kratzen gehört zum Leben des Hundes einfach dazu. Wie viel Kratzen normal ist, lässt sich nicht genau bestimmen und ist von Hund zu Hund unterschiedlich.
Sorge solltest du bekommen, wenn dein Hund nicht mehr aufhören kann, sich zu kratzen, und es so weit geht, dass er kahle oder sogar blutige Stellen bekommt. Such dir hier immer Rat beim Tierarzt. Denn ob es eine Infektion, Ektoparasiten, eine Allergie oder eine andere Krankheit ist, kann er dir am besten sagen.
Beobachte deinen Hund regelmäßig, gerade bei seiner Fellpflege. Dann weißt du auch, wann sein Kratzen ausufert.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema Juckreiz beim Hund
Kannst du deinen Hund nicht mehr vom Kratzen ablenken und er bekommt kahle und blutige Stellen, solltest du schnell mit ihm zum Tierarzt.
Pauschal lässt sich das gar nicht sagen. Der eine Hund kratzt sich mehr, der andere weniger. Beobachte deinen Hund, dann wirst du es feststellen.
Ja, du kannst die Symptome durch Hautpflege mildern. Füttere ihm qualitativ hochwertiges Futter und kümmere dich regelmäßig um seine Fellpflege.