Schuppen beim Hund: Ursachen, Maßnahmen & Tipps zur Fellpflege
Weiße Schuppen im Fell - kein schöner Anblick! Doch Hundeschuppen kommen nicht von ungefähr. Wer möchte, dass sein Hund in einem schönen Haarkleid glänzt, der kann was dafür tun.
Wir verraten dir, durch welche Tipps und Tricks sich dein Fellfreund in seiner Haut wieder pudelwohl fühlt. Zudem erfährst du in diesem Artikel, welche Ursachen es für Schuppen im Hundefell gibt und wann sich ein Tierarzt deinen Vierbeiner ansehen sollte.
Ursachen für schuppiges Fell beim Hund
Die Ursachen für Schuppen bei Hunden können sehr komplex sein. Vor allem, da es zwei Arten von Schuppen gibt, die jeweils durch unterschiedliche Faktoren verursacht werden.
Die erste Art ist die primäre, genetische Schuppenbildung. Sie ist selten und wird meist vererbt. In dem Fall sind Schuppen beim Welpen oft bereits nach der Geburt sichtbar. Einige Hunderassen sind für diese Schuppenart anfälliger als andere.
Zu dieser Gruppe gehören Rassen wie Basset Hounds, Cockerspaniel und Springer Spaniel, English Shar Pei, Dobermann, Labrador, West Highland White Terrier, Dackel oder Irish Setter. Primäre Schuppen können natürlich auch bei Tieren anderer Rassen auftreten.
Die zweite, weitaus häufigere Form der Schuppen ist die sekundäre Schuppenbildung. Sie wird in der Regel durch die folgenden Faktoren verursacht:
Fellwechsel und Zellerneuerung
Ein häufiger Grund für sekundäre Schuppen sind temporäre Hautveränderungen, die durch Veränderungen im Wetter, Fellwechsel oder durch die Erneuerung von Hautzellen auftreten.
Solche Zustände können hin und wieder vorkommen und sollten sich nach einigen Tagen normalisieren. Du kannst die Hauterneuerung fördern, die Blutzirkulation in der Haut verbessern und sowohl Schmutz als auch abgestorbene Hautzellen entfernen, indem du das Fell deines Hundes regelmäßig pflegst.
Trockene Heizungsluft im Winter
Hohe Temperaturen oder niedrige Luftfeuchtigkeit können auch bei dir zu Hause ein Einflussfaktor sein. Drehst du im Winter die Heizung stark auf, sind saisonale Schuppen bei deinem Hund auch in der kalten Jahreszeit möglich.
Durch das Heizen steigt nicht nur die Temperatur in den Räumen, sondern es sinkt auch die Luftfeuchtigkeit. All dies führt dazu, dass die Haut des Hundes stark austrocknet. Sie beginnt, abzupellen und es bilden sich Schuppen. (Die Haut von uns Menschen reagiert übrigens ähnlich.)
Allergien und Futterunverträglichkeiten
Auch Allergien und Unverträglichkeiten bzw. Intoleranzen gegenüber bestimmter Futtermittel-Bestandteile können das Hautmilieu von Hunden verändern und zur Schuppenbildung führen.
Weitere Allergene sind Pollen, Umweltbedingungen oder Flöhe und deren Speichel. Aber auch Kontakt mit anderen Substanzen und Objekten, die eine Immunreaktion auslösen. Die Immunantwort wird oft von erhöhtem Juckreiz begleitet.
Zeigt dein Hund ein verstärktes Kratzverhalten? Knabbert und scheuert er sich an Gegenständen oder dem Teppichboden mehr als sonst? Dies könnte ein Anzeichen für eine Allergie sein.
Seborrhoeische Dermatitis
Seborrhoe ist eine erbliche Hauterkrankung bei Hunden, gekennzeichnet durch schnelle Hautbildung und fettige Haut. Es gibt auch eine sekundäre Form, die infolge anderer Krankheiten auftritt.
Die Symptome umfassen Schuppenbildung und manchmal starken Körpergeruch. Die Diagnose basiert auf den Symptomen und kann durch Hautbiopsien oder spezielle Tests bestätigt werden.
Während primäre Seborrhoe eine lebenslange symptomatische Behandlung erfordert, konzentriert sich die Behandlung der sekundären Form auf die zugrunde liegende Krankheit.
Stress und Angst
Psychische Leiden können sich ebenfalls auf die Haut auswirken. Sie ist nicht nur das größte Organ des Körpers, das physischen Schutz gibt, sondern auch Signalgeber für die psychische Gesundheit. Empfindet dein Hund über einen langen Zeitraum starken Stress oder sogar Angst, kann sich das in seinem Fell widerspiegeln.
Nervöses Kratzen und ständiges Lecken von Körperpartien beruhigt den Hund, kann aber auch Auslöser von Schuppenbildung sein. Zum Thema Stress und Angst vermeiden haben wir einen eigenen Ratgeber-Beitrag geschrieben.
Typische Symptome bei Schuppen im Fell
Neben den weißen Punkten oder Flocken im Fell deines Hundes, gibt es weitere Symptome, die auf ein Schuppenleiden bei deinem Hund hinweisen.
Juckreiz und Kratzen
Juckreiz ist ein häufiges Symptom bei Hunden mit Hautproblemen und kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, wie Allergien, Parasitenbefall (z.B. durch Milben) oder Erkrankungen wie die Seborrhoe.
Bei starkem Juckreiz fällt es dem Hund sehr schwer, dem Kratzzwang zu widerstehen, was die Hautoberfläche zusätzlich reizt und schädigen kann. Es ist wichtig, die genaue Ursache des Juckreizes zu ermitteln, um eine angemessene Behandlung zu ermöglichen. Dafür können Allergietests, Parasiten-Checks oder Hautbiopsien erforderlich sein.
Entzündete Hautstellen
Entzündete Hautstellen sind bei Hunden oft ein Anzeichen für eine zugrunde liegende Hauterkrankung oder Infektion. Die entzündeten Stellen können nässen, jucken und bei Berührung schmerzen.
In manchen Fällen kann die Haut gerötet, geschwollen oder wärmer als die umliegende Haut sein. Eine genaue Diagnose durch einen Tierarzt ist entscheidend, um die geeignete Behandlung zu bestimmen und langfristige Hautschäden zu vermeiden.
Haarausfall und Schorf
Haarausfall und Schorf sind ernsthafte Symptome, die auf eine Vielzahl von Hautproblemen beim Hund hinweisen können: darunter Infektionen, Allergien oder genetische Erkrankungen wie Seborrhoe.
Diese Symptome können zu einem stumpfen, spröden Fell und unangenehmen Gerüchen führen. Es ist entscheidend, dass dein Tierarzt die Ursache des Problems identifiziert, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.
Empfohlene Therapien können die Verwendung spezieller Shampoos, Medikamente oder eine Änderung der Ernährung beinhalten. In jedem Fall sollte ein Tierarzt konsultiert werden, um eine genaue Diagnose und Behandlungsempfehlungen zu erhalten.
Schuppen beim Hund: Was kann ich dagegen tun?
Eine regelmäßige Fellpflege und die Verwendung von speziellen Produkten wie dem antibakteriellen Shampoos oder Ergänzungsfuttermittel für Haut und Fell können hilfreich sein.
Sollte dein Hund eine Pilzinfektion oder einen Parasitenbefall aufweisen, wird ein spezielles Medikament vom Tierarzt verschrieben. Wichtig ist dabei, andere Haustiere auch zu behandeln, um eine Übertragung zu verhindern. Dabei braucht jedes Tier ein individuelles Mittel. Du solltest Hunde und Katzen nicht pauschal gleich behandeln.
Ernährung für Hunde bei Schuppenbildung
Die Ernährung spielt eine Schlüsselrolle bei der Hautgesundheit deines Hundes. Eine Futterumstellung kann hilfreich sein, wenn der Schuppenbefall durch Fehlernährung oder Nährstoffmangel verursacht wird.
Lass dich von DocMammaly beraten, welches Art von speziellem Futter hier Anwendung finden kann. Auch der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln, die reich an essentiellen Fettsäuren sind, kann positive Effekte haben. Wir empfehlen unseren Fellpflege-Snack mit mit Biotin & Hyaluronsäure:
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Ist trockene Heizungsluft der Grund für Schuppen bei deinem Hund, kann hier ein Luftbefeuchter Abhilfe schaffen. Alternativ kannst du in den Räumen, wo sich dein Hund aufhält, Schälchen mit Wasser aufstellen.
Bei Fellwechsel als Ursache einer temporären Schuppenbildung sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
Tipps zur Vorbeugung von Schuppen beim Hund
Um übermäßige Schuppenbildung bei deinem Hund zu vermeiden, spielt die richtige Nahrung eine entscheidende Rolle. Eine artgerechte Ernährung trägt wesentlich zu einer gesunden und langen Lebensspanne deines Hundes bei.
Ebenso wichtig ist die kontinuierliche Pflege des Fells. Doch Vorsicht: Häufiges Baden fördert nicht die Fellgesundheit! Tatsächlich kann zu häufiges Baden und Shampoonieren die Haut deines Hundes belasten und ihren natürlichen Fettfilm, der als Schutzbarriere dient, beschädigen.
Daher lautet das Motto: Wasche deinen Hund nur, wenn es wirklich sein muss. Es ist besser, regelmäßig eine für die Fellbeschaffenheit deines Hundes geeignete Bürste zu verwenden und sein Fell (je nach Rasse) mehrmals, aber mindestens einmal, pro Woche zu kämmen.
Welche Hausmittel helfen bei schuppigem Fell?
Es gibt viele natürliche Hausmittel und Nahrungsergänzungsmittel, die bei der Bekämpfung von Schuppen bei Hunden helfen können. Diese umfassen:
- Omega-3: Diese Fettsäuren können helfen, die Hundehaut gesund und feucht zu halten. Quellen für Omega-3 sind diverse Algen und Fische wie z.B. Lachs(öl). Auch Leinöl enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die den natürlichen Stoffwechsel fördern. Zudem trägt die regelmäßige Gabe dieser Fette zur Elastizität und Fluidität der Zellmembranen bei.
- Kokosöl: Die feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften der im Kokosöl enthaltenen Laurinsäure können Schuppen reduzieren. Diese mittelkettige Fettsäure ist wichtig für das Immunsystem und den Energiestoffwechsel.
- Aloe Vera: Diese Heilpflanze spendet Feuchtigkeit und kann helfen, die Schuppenbildung zu hemmen.
- Haferflocken: Ein Haferflockenbad kann gereizte Haut beruhigen und gleichzeitig trockene Haut nähren. Dabei solltest du deinen Hund gut einschäumen und danach gründlich abspülen sowie abtrocknen.
- Essig: Einige Leute berichten, dass das Auftragen von Apfelessig auf die Haut des Hundes helfen kann. Dadurch sollen sich Hautschuppen leichter lösen und schneller abfallen.
- Bierhefe: Bierhefe enthält viele wertvolle Nährstoffe wie B-Vitamine und Zink und stärkt somit die Hautbarriere. In unserem Ratgeber zur Bierhefe beim Hund erfährst du alles Wissenswerte.
- Propolis: Diese von Bienen hergestellte antibiotische Masse fördert schützt vor Keimen und fördert die Wundheilung. Somit hilft es der Haut von Hunden, die sich besonders stark kratzen.
Wann sollte ich zum Tierarzt gehen?
Bevor du bei deinem Hund eins dieser Hausmittel ausprobierst oder ihm Ergänzungsfuttermittel gibst, solltest du deinen Tierarzt konsultieren oder unseren Online Tierarzt DocMammaly anrufen.
Zudem ist eine eindeutige Diagnose unabdingbar. Schuppen können nämlich harmlos, aber auch ein Symptom für eine Reihe von Hauterkrankungen sein. Nur, wenn die Ursache der Schuppenbildung ermittelt wurde, könnt ihr sicherstellen, dass dein Hund die richtige Behandlung bekommt.
Vor allem bei lang anhaltenden oder zunehmenden Schuppenproblemen ist es immer ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Eine genaue Diagnose und individuelle Therapie können dabei helfen, dass dein Hund bald wieder schuppenfrei und glücklich ist.
Fazit
Wenn dein Hund sich ständig kratzt, starken Juckreiz hat, Haarausfall und Schuppen, solltest du auch immer einen Blick auf die Ernährung deines Hundes werfen. Denn häufig kannst du mit der richtigen Ernährung auch ein gesundes Fell und schöne Haut bei deinem Hund unterstützen.
Wenn dein Hund aber gesundheitliche Probleme hat, dann solltest du unbedingt einen Tierarzt um Rat bitten.
Wenn du noch mehr zum Thema Haut- und Fellgesundheit deines Hundes wissen möchtest, dann schau dir doch unsere anderen Blogs zum Thema an!
"Fellpflege beim Hund", "Hautkrankheiten des Hundes", "Haarausfall beim Hund", "Hautpilze beim Hund"
FAQ – Häufige Fragen zu Schuppen beim Hund
Es gibt unterschiedliche Ursachen für Schuppen. Weiße Schuppen sind meistens die Folge von trockener Haut oder einer Erkrankung. Gelbe Schuppen hingegen weisen auf eine zu fettige Haut hin - meistens im Zusammen mit einer übermäßigen Talgproduktion.
Maßnahmen gegen Schuppen sollte abhängig von der Ursache gewählt werden. Ist die Haut deines Hundes aufgrund warmer Heizluft trocken, reicht es oft, die Luft zu befeuchten. Am besten klärst du jedoch erst die Ursache mit einem Tierarzt ab.
Sofern Hautschuppen beim Hund keine genetischen Gründe haben, kannst du der Schuppenbildung mit der richtigen Fellpflege vorbeugen. Dazu gehören regelmäßiges Bürsten, eine ausgewogene Ernährung und Schutz vor Parasiten (z.B. mit mammaly Easy Protect).
Das A & O bei der Schuppenbekämpfung ist eine gesunde Hundehaut. Reicht das bei deinem Hund nicht aus, kannst du ihn mit Omega-3, Bierhefe oder Kokosöl unterstützen. Es gibt viele Mittel, die der Haut gut tun. Frag am besten deinen Tierarzt, was er deinem Hund empfiehlt.