Inhaltsübersicht
3 Fakten über Milben beim Hund Welche Milbenarten beim Hund gibt es? Wie erkenne ich Milben beim Hund? Wann sollte ich zum Tierarzt? Die richtige Behandlung beim Milbenbefall Vorbeugung: So vermeidest Du einen erneuten Befall Wie kann ich das Immunsystem meines Hundes stärken?
Milben beim Hund in der Natur

Milben beim Hund – was tun?

Lästige Untermieter: Milbenbefall beim Hund ist keine Seltenheit und geht häufig mit unangenehmen Symptomen wie Juckreiz einher. Dieser Ratgeber verschafft Dir einen umfassenden Überblick über alle Milbenarten beim Hund und gibt Tipps zur Erkennung, Behandlung und zur richtigen Prophylaxe, um Milben beim Hund vorzubeugen.
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3 Fakten über Milben beim Hund Welche Milbenarten beim Hund gibt es? Wie erkenne ich Milben beim Hund? Wann sollte ich zum Tierarzt? Die richtige Behandlung beim Milbenbefall Vorbeugung: So vermeidest Du einen erneuten Befall Wie kann ich das Immunsystem meines Hundes stärken?

3 Fakten über Milben beim Hund

Milbenarten beim Hund in der Übersicht
  1. Obwohl Milben zu den Spinnentieren gehören, besitzen nicht alle acht Beine. Je nach Art und Entwicklungsstadium sind einige nur mit sechs Beinchen ausgestattet
  2. Bei den Milben, die Hunde befallen, handelt es sich um Ektoparasiten. Das bedeutet: Sie hausen im Fell, in der Haut oder auf der Körperoberfläche und ernähren sich von ihrem Wirt
  3. Zuerst war das Ei: Ausgewachsene Milben legen Eier ab, aus denen Larven schlüpfen. In der dritten Phase reifen die Tierchen zu Protonymphen heran – danach entwickeln sie sich zu Deutonymphen. Mit der Endphase, der ausgewachsenen Milbe, schließt sich der Kreis.

Welche Milbenarten beim Hund gibt es?

Auf der ganzen Welt tummeln sich über 30.000 Milbenarten. Aber keine Sorge – als Hooman ist es wichtig, nur über die folgenden sechs Milben Bescheid zu wissen:

Demodex-Milbe (Haarbalgmilbe)

Die kleinste der vorgestellten Milbenarten: Die Demodex-Milbe hat eine längliche, „zigarrenähnliche“ Form. Sie wohnt in den Talgdrüsen und in den Haarfollikeln aller Hunde. Hündinnen können Demodex-Milben bereits bei der Geburt auf ihren Nachwuchs übertrage

Ist Dein Hund gesundheitlich fit, ist der Parasit ein ganz gewöhnlicher Mitbewohner, der keine Symptome auslöst. Bei Vierbeinern mit einem schwachen Immunsystem hingegen bleibt ein Demodex-Milbenbefall nicht ohne Folgen. Bei ihnen kann sich die Milbenart rasant vermehren und die parasitäre Hauterkrankung Demodikose auslöse

Die lokale Demodikose verläuft relativ mild. An einzelnen Hautpartien kommt es zu Rötungen, Schuppen und Haarausfall. Eine Behandlung ist aber auch hier unumgänglic

Bei der generalisierten Demodikose hingegen spürt der Hund an seinem gesamten Körper einen mäßigen bis starken Juckreiz. Dazu kommt es zu Schuppen- und Krustenbildung, Haarausfall, eitrigen Entzündungen und einer Dunkelverfärbung (Hyperpigmentierung).

Durch die gereizte Haut entstehen zudem häufig bakterielle Hautentzündungen.

Das Aussehen der Demodexmilbe (Haarbalgmilbe)

Grasmilbe (Herbstgrasmilbe)

Im Spätsommer läuten die Grasmilben ihre Hochsaison ein. Daher wird dieser kleine Parasit auch Herbstgrasmilbe, Heumilbe oder Erntemilbe genannt. Aber auch bereits im Frühling und in milden Wintern kann sich dieser orange-rote Plagegeist an den Hunden zu schaffen mache

Eine Besonderheit bei Grasmilben ist, dass es nur die Larven auf unsere Doggos abgesehen haben. Damit sie wachsen können, benötigen sie eiweißreiche Kost. Diese finden sie vor allem im Zellsaft und in der Lymphflüssigkeit. Beim Beißen sondert die Larve ihren Speichel ab, der zu unangenehmem Juckreiz führ

Einen Grasmilbenbefall beim Hund lässt sich durch einen Test mit Papiertaschentuch und Flohkamm feststellen. Gehe mit dem feinzinkigen Kamm durch das Fell, streife ihn an einem Taschentuch ab und zerquetsche es. Siehst Du orange-gelbe Punkte, ist Dein Liebling höchstwahrscheinlich von Grasmilben befallen.

Alles Wichtige zur Grasmilbe findest du in unserem Grasmilben-Ratgeber.

Das Aussehen der Grasmilbe (auch Herbstgrasmilbe)

Grabmilbe (Räudemilbe)

Grabmilben sind zwar sehr klein, aber sehr tückisch. Die Milben mit einem schildkrötenähnlichen Körperbau befallen vor allem Hunde, Füchse und Marder. Für Jagdhunde und Hunde in Tierheimen und Pensionen besteht ein erhöhtes Risiko.

Die Mini-Mitbewohner führen beim Hund zu der sogenannten Sarcoptes Räude. Diese Krankheit ist hoch ansteckend – schon ein flüchtiger Kontakt bei der Gassi Runde ist ausreichen

Betroffene Hunde kratzen sich nahezu pausenlos, da sich die Milben tiefe Tunnel durch die Haut bohren, um dort ihre Eier und ihren Kot abzulegen. Der Juckreiz kann derart unerträglich sein, dass sich Hunde beim Kratzen selbst verletze

Ob der Vierbeiner von Grabmilben betroffen ist, lässt sich durch eine Probeentnahme und eine mikroskopische Untersuchung in der Tierarztpraxis feststellen.

Grabmilbe (Räudemilbe)

Ohrmilbe

Die am häufigsten vorkommende Milben beim Hund: Die Ohrmilbe hat sich auf das Leben im Gehörgang spezialisiert. Dort ernährt sie sich von Hautzellen, Gewebeflüssigkeit und vom Blut. Nur in äußerst seltenen Fällen hausen die Parasiten auch in anderen Körperregionen.

Ohrmilben sind nicht wirtsspezifisch – das heißt, sie gehen auch auf andere Tierarten wie Katzen über. Entwarnung gibt es allerdings für uns Menschen: Diese Milbenart ist für uns nicht ansteckend.

Ein Befall geht – wie sich vermuten lässt – mit vermehrtem Kratzen am Ohr einher. Auch schütteln betroffene Hunde häufig ihren Kopf.

Zu erkennen ist ein Ohrmilbenbefall zudem an den typischen kaffeesatzartigen Ablagerungen im Ohr. Bei diesen Symptomen ist es höchste Zeit, eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

Das Aussehen der Ohrmilbe

Raubmilbe

Raubmilben – auch unter dem Begriff Cheylettiellen bekannt – leben im Fell von Hunden. Dort sorgen die Parasiten häufig für Verwechslungsgefahr: Die Milben sind klein und weiß und sehen dadurch aus wie Schuppen. Daher werden sie auch „wandernde Schuppen“ genannt.

Sie befallen vorwiegend den Rumpf- und Schulterbereich der Hunde. Ein Befall dieser Milbenart führt zu Juckreiz, Haarausfall und Schuppenbildung. Diese Milbenart ernährt sich von der Haut und von Gewebsflüssigkeit.

Um an ihre Nahrung heranzukommen, macht sie von ihren klauenartigen Werkzeugen Gebrauc

Die Raubmilbe ist sehr ansteckend und auf den Menschen übertragbar.

Das Aussehen der Raubmilbe

Zecke

Die äußerst widerstandsfähigen Plagegeister haben es ausschließlich auf das Blut ihrer Wirte abgesehen. Ein weiteres Merkmal, das sie von den anderen Milben unterscheidet: Zecken sind um einiges größer.

Nüchtern ist eine Auwaldzecke etwa 3 bis 5 mm groß – mit Blut vollgesaugt bis zu 1,6 cm. Hierzulande befallen vor allem der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke unsere tierischen Begleiter.

Der Juckreiz ist bei den Zecken nicht das Hauptproblem – in der Regel kratzen sich Hunde kaum. Uns Hundehalter gibt vor allem das Risiko von übertragbaren Krankheiten zu bedenken. Borreliose, FSME und Babesiose sind nur einige der schweren Erkrankungen, die sie durch einen einzigen Biss auf Hunde übertragen können.

Gründliche Fellkontrollen nach Spaziergängen helfen, die lästigen Spinnentiere rechtzeitig zu erkennen. Falls Du dabei eine Zecke entdeckst, solltest Du sie am besten sofort und vollständig entfernen und die Stelle in den nächsten Tagen beobachten.

Das Aussehen der Zecke

Wie erkenne ich Milben beim Hund?

Je nach Milbenart und Intensität des Befalls kommt es zu unterschiedlichen Symptomen:

  • Juckreiz
  • gerötete Haut
  • Schuppen
  • Pusteln und Quaddeln
  • Haarausfall (Alopezie)
  • Krustenbildung
  • Entzündungen
  • Hyperpigmentierung
  • verhornte Haut
  • kaffeesatzartige Beläge im Ohr
Helles Hundefell in der Nahaufnahme

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Sobald Dein Hund ein oder mehrere der genannten Symptome zeigt, solltest Du schnellstmöglich eine Tierarztpraxis aufsuchen. Dort kann das tiermedizinische Personal die Milbenart bestimmen. Die genaue Diagnose ist wichtig, um eine geeignete Therapie zu wähle

Eine Ausnahme bildet ein Zeckenbiss. Hier musst Du natürlich nicht jedes Mal zur Tierarztpraxis – es sei denn, der Hund ist von äußerst vielen Zecken befallen und/oder Du brauchst Unterstützung bei der Zeckenentfernung.

Die richtige Behandlung beim Milbenbefall

Die gute Nachricht: Milbenbefall ist therapierbar. Schon zu Beginn der Behandlung gehen die Symptome schrittweise zurück und Dein Liebling kann endlich wieder “aufatmen”. 

Welche Therapien bei Milbenbefall gibt es? 

In der Tierarztpraxis erhältst Du ein Mittel, das sich für die jeweilige Milbenart eignet. Hierfür gibt es spezielle Waschlösungen, Sprays, Tropfen, Spot-ons oder Puder. Bei einem leichten Milbenbefall können kortisonhaltige Salben und Sprays gegen den Juckreiz ausreichen. 

Kam es im Zuge des Befalls zu einer bakteriellen Hautinfektion, kommen bakterienabtötende Hundeshampoos, Salben oder auch Antibiotika zum Einsatz. 

Wichtig: Leidet der Vierbeiner unter einem ansteckenden Milbenbefall? Dann müssen sich alle weiteren tierischen Mitbewohner einer Behandlung unterziehen. Sind bei Deinem Hund hoch ansteckende Milbenarten angesiedelt? Dann sind potenziell alle Hunde, die engen Kontakt mit Deinem Liebling hatten, gefährdet. 

Können Hausmittel bei Milbenbefall helfen? 

Zunächst ist es immer wichtig, den Behandlungsplan mit Deiner Tierärztin oder Deinem Tierarzt zu besprechen. 

Sind arzneipflichtige Mittel erforderlich, dann sollte der Hund diese unbedingt erhalten. Allein auf Hausmittel zu setzen, kann in den allermeisten Fällen nicht ausreichend sein. 

Was aber hilft: Hausmittel bei einem Milbenbefall ergänzend einzusetzen. Halte aber auch dafür unbedingt Absprache mit Deiner Tierärztin oder Deinem Tierarzt. 

Folgende Hausmittel aus dem Küchenschrank oder Badezimmer sind geeignet:

  • Kernseife: Gründliches Einshampoonieren mit Kernseife kann helfen, einen Teil der Milben aus dem Fell herauszuwaschen. 
  • Apfelessig und Olivenöl: Dieser Mix zur äußeren Anwendung hilft sowohl bei der Bekämpfung von Grasmilben als auch bei der Linderung des Juckreizes. 
  • Aloe Vera: Diese Heilpflanze gilt als entzündungshemmend, bakterienabtötend und feuchtigkeitsspendend. 
  • Kokosöl unterstützt den Hund bei Milbenbefall, indem es Feuchtigkeit spendet und gereizte Hautstellen auf sanfte Weise kühlt. Einige Milbenarten können durch das Öl abgetötet werden.

Wie lange dauert die Behandlung bei einem Milbenbefall? 

In der Regel erstreckt sich eine Behandlung gegen Milben auf einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen. Eine Ausnahme bilden die Demodex-Milben. Hier kann es je nach dem Zustand des Hundes über drei Monate dauern, bis die Therapie abgeschlossen ist.

Vorbeugung: So vermeidest Du einen erneuten Befall

Mit den folgenden Maßnahmen kannst Du das Risiko eines Milbenbefalls bei Deinem Hund so niedrig wie möglich halten: 

Parasitenschutz: 

Anti-Parasiten-Präparate gibt es unter anderem als Spot-ons, Sprays und Halsbänder zu kaufen. Je nach Mittel unterstützen sie Dich im Kampf gegen Zecken, Milben und auch Flöhe. Alle Präparate unterscheiden sich in der Wirksamkeit, Verträglichkeit und Anwendung.

Egal, für welches Produkt Du Dich entscheidest: Eine regelmäßige Fellkontrolle – vor allem auf Zecken – bleibt unumgänglich.

Hygiene: 

Wasche regelmäßig das textile Zubehör Deines Lieblings bei 60 °C. Dazu zählen unter anderem das Hundebett, das Geschirr und sämtliches Hundespielzeug. Mit einer gründlichen Reinigung reduzierst Du nicht nur die Ausbreitung von Milben, sondern auch von Flöhen. 

Dusche nach dem Gassi Gehen: 

In der Hochsaison der Grasmilben kann eine kurze Dusche helfen, die Parasiten zu entfernen. Du brauchst hierbei weder zu Shampoo greifen noch Deinen Vierbeiner komplett zu baden. Ein Strahl mit lauwarmem Wasser entlang der Pfoten und Beine reicht in der Regel aus. 

Rasen kurz halten: 

Herbstgrasmilben klettern auf das obere Ende der Grashalme, um von dort aus auf einen Wirt überzugehen. Indem Du den Rasen in Deinem Garten kurz hältst, reduzierst Du zumindest die Milbenpopulation vor Deiner Haustür.

Wie kann ich das Immunsystem meines Hundes stärken?

Wie stark die Symptome eines Milbenbefalls ausfallen, hängt mitunter vom Immunsystem des Vierbeiners ab. Unterstütze daher unbedingt Deinen Hund dabei, seine Abwehrkräfte zu stärken.

  • lange Spaziergänge in der Natur 
  • bedarfsgerechte Aktivitäten und Spiele 
  • gesundes Alleinfutter Nahrungsergänzungsmittel mit Vitaminen, Spurenelementen und Omega-3-Fettsäuren 
  • regelmäßige Check-ups in der Tierarztpraxis 
  • Vermeidung von Stress 
  • ausreichende Schlaf- und Ruhephasen
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Häufig gestellte Fragen zu Milben beim Hund

Wie erkenne ich, ob mein Hund Milben hat?

Häufiges Kratzen und auffällige Haut- und Fellveränderungen können für einen Milbenbefall stehen. Einige Milbenarten sind mit dem bloßen Auge erkennbar, andere wiederum sind mikroskopisch klein. Für absolute Gewissheit sorgt ein Tierarztbesuch.

Sind Milben vom Hund auf den Menschen übertragbar?

Bei der Haarbalgmilbe, Grasmilbe, Ohrmilbe musst Du keine Ansteckung befürchten. Grabmilben und Raubmilben hingegen können vom Hund auf den Menschen übergehen. Sobald Du Veränderungen auf Deiner Haut bemerkst, solltest Du eine dermatologische Praxis aufsuchen.

Wie bekommt mein Hund Milben?

Die Übertragungswege unterscheiden sich je Milbenart. Hunde stecken sich durch den Kontakt mit infizierten Artgenossen oder mit anderen Tierarten an. Möglich ist es auch, dass die Milben in der freien Natur auf den Hund übergehen.

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