Fliegen mit Hund – alles, was du wissen musst
Von den Hundestränden in Kroatien über das grüne Irland bis hin zur malerischen Algarve: Auf der Welt gibt es unzählige schöne Fleckchen mit Hund zu entdecken. Eines kann jedoch den Traumzielen entgegenstehen: Die Anreise.
Nicht immer ist eine Anfahrt mit Auto, Bus oder Bahn gut umsetzbar. Übrig bleibt dann nur noch der Verzicht auf den Hundeurlaub oder die Mitnahme im Flieger. Aber kann Fliegen mit Hund in der Kabine oder im Frachtraum überhaupt im Interesse von unseren Vierbeinern sein?
In diesem Ratgeber-Artikel erfährst du alles Wichtige zum Thema “Fliegen mit Hund”!
Mit Hund in den Urlaub fliegen: das Wichtigste vorab
- Es gibt je nach Airline ein vorgeschriebenes Mindestalter für Hunde.
- Voraussetzung für die Reise mit Flugzeug ist die Vorlage des EU-Heimtierausweises, bzw. der EU-Tiergesundheitsbescheinigung.
- Der Hund muss einen elektronischen Mikrochip gemäß der EU-Verordnung haben.
- Der Nachweis über eine gültige Tollwut-Impfung ist Pflicht.
- Dazu kann die Behandlung gegen den Parasiten Echinoncoccus multilocularis (bei Reise in bestimmte Reiseziele wie Finnland und Malta) obligatorisch sein.
- In einigen Fällen brauchst du eine schriftliche Bestätigung, dass dein Hund nicht zum Verkauf in das Land gebracht wird.
- Einige Länder verbieten die Anreise von Listenhunden. So erlaubt Norwegen z. B. keine Pit Bull Terrier, Dogo Argentinos, Fila Brasileiros und weitere Hunderassen.
- Airlines können die Mitnahme von Listenhunden wie Staffordshire Bullterrier sowie brachycephalen Hunden wie Möpsen nicht genehmigen.
- Die Anzahl der Hunde, die sich insgesamt im Flugzeug befinden dürfen, ist begrenzt. Daher empfiehlt es sich, frühzeitig zu buchen.
Je nach Destination und Fluggesellschaft sind unterschiedliche Regelungen zu beachten.
Frachtraum oder Kabine: Wo ist mein Hund erlaubt?
Es gibt keine allgemeinen Regelungen, die für alle Fluggesellschaften gelten. Wenn Hundehalter ihren Vierbeiner mit an Bord nehmen möchten, müssen sie im Voraus prüfen, ob und zu welchen Bedingungen die Wunsch-Airline die Mitnahme genehmigt.
Grundsätzlich ist aber festzuhalten: Kleine Hunde dürfen bei bestimmten Airlines mit in die Passagierkabine. Für große und schwere Vierbeiner hingegen ist der Frachtraum vorgesehen.
Bei den Billig-Airlines Ryanair oder Easyjet ist die Mitnahme von Hunden generell untersagt. Ausnahmen bilden Assistenz- und Servicehunde.
Kleine Hunde im Flugzeug: So dürfen sie mit in die Kabine
Kleine Hunde wie zum Beispiel Yorkshire Terrier oder Zwergpinscher dürfen bei ausgewählten Fluggesellschaften mit dir in der Passagierkabine fliegen. Aber hierfür gibt es genaue Vorgaben, die einzuhalten sind.
Bei den meisten Airlines darf der Hund samt Transporttasche maximal 8 Kilogramm wiegen. Noch großzügiger zeigt sich Vueling Airlines: Bei der spanischen Fluggesellschaft liegt das Höchstgewicht bei 10 Kilogramm.
Die Transporttasche darf bei vielen Fluggesellschaften folgende Maße nicht überschreiten:
50 x 40 x 20 oder 50 x 40 x 23 Zentimeter.
Die zugelassene Größe sollte dem Hund ermöglichen, sich zu drehen, hinzulegen und aufrecht zu stehen.
Beim Fliegen mit Hund in der Passagierkabine gibt es jede Menge zu beachten. Die Bedingungen können je nach Airline variieren.
- Der Hund muss während des gesamten Fluges in der Transporttasche unter dem Vordersitz bleiben. Selbst, wenn der Sitz nebenan frei ist, darfst du die Transporttasche dort nicht platzieren.
- Das Material der Reisetasche muss weich, aber bissfest sein sowie luftdurchlässige und wasserfeste Eigenschaften besitzen.
- Hartschalenboxen sind bei vielen Fluggesellschaften demnach unzulässig.
- Für den Fall der Fälle muss der Boden mit einer saugfähigen Unterlage ausgestattet sein.
- Die Transporttasche sollte einfach und sicher zu verschließen sein.
- Der Hund darf andere Fluggäste nicht “belästigen”. Gründe für eine Verweigerung der Mitnahme können unter anderem aggressives Verhalten oder unzureichende Hygiene sein.
Große Hunde im Flugzeug: Im Frachtraum gelten bestimmte Vorgaben
Mit großem Hund in der Kabine zu fliegen ist in der Regel nicht erlaubt. Ausgenommen sind Assistenz- und Servicehunde wie zum Beispiel ausgebildete Golden Retriever. In solchen Fällen ist ein gültiges Zertifikat vor Reiseantritt vorzulegen.
Alle anderen Hunde, die zu groß und schwer für die Transportbox in der Kabine sind, müssen den Flug über im Frachtraum verbringen. Auch hier gibt es strenge Regelungen, die über eine Mitnahme entscheiden. Wichtige Vorgaben sind:
- Die Hundetransportbox für den Frachtraum muss IATA-zertifiziert sein.
- Außerdem sollte der Hund ausreichend Platz haben, sodass er sich ohne Probleme drehen und einen aufrechten Stand einnehmen kann.
- Das Material der Hundetransportbox für den Frachtraum ist entweder Holz, Kunststoff oder Metall.
- Die Box muss gut belüftet sein. Das wird durch Lüftungsschlitze an mindestens drei Seiten gewährleistet.
- Auch eine Kennzeichnung mit der Aufschrift “Live Animal” muss die Box aufweisen.
- Darüber hinaus sollte der Vierbeiner im Frachtraum auf einer saugfähigen Unterlage stehen und Zugang zu sauberem Wasser haben.
Hund im Flugzeug mitnehmen: Ja oder Nein?
Welche Airline nimmt Hunde in die Kabine?
Mit an Bord und direkt mit in die Kabine dürfen kleine Hunde (unter bestimmten Voraussetzungen) in folgenden Airlines:
- Vueling
- Eurowings
- Condor
- Lufthansa
- Finnair
- Norwegian Air
- KLM
- Iberia
- SunExpress
- TUIfly
- Air France
Urlaub am Mittelmeer: mit dem Hund nach Mallorca fliegen
Träumst du von einem Urlaub mit deinem Hund auf der beliebten Mittelmeerinsel? Dann kannst du von Deutschland aus mit Eurowings, Condor oder Lufthansa fliegen. Mit Austrian Airlines geht es von Österreich mit Fellnase auf die Baleareninsel und mit Swiss startest du von Genf oder Zürich in den Hundeurlaub.
Alternativ kannst du auch bis Barcelona mit dem Auto oder der Bahn fahren. Von dort aus fahren gleich mehrere Schiffe nach Palma. Die Fahrt über See dauert jedoch um die 6 bis 7 Stunden - dafür erlauben viele Reedereien Haustiere gegen einen Aufpreis mit an Bord.
Fliegen mit Hund: Kosten
Die Kosten für die Mitnahme eines Hundes variieren je nach Fluggesellschaft und Kategorie (z. B. Inlandsflug oder Langstrecke). Für den Transport in der Passagierkabine müssen Hundebesitzer Preise von 40 Euro aufwärts einplanen.
Wird der Hund im Frachtraum befördert, ist mit höheren Kosten zu rechnen. Hier sind Preise im dreistelligen Bereich keine Seltenheit.
Wenn du das erste Mal mit dem Hund fliegst, fallen zusätzliche Kosten für eine geeignete Hundetransportbox an. Je nachdem, ob dein Hund mit in die Kabine darf oder im Frachtraum reisen muss, liegen die Kosten zwischen 25 und 400 Euro.
4 Tipps für einen entspannten Hund im Flugzeug
Steht der Entschluss fest und die Reise mit dem Hund im Flugzeug rückt näher? Dann kannst du im Vorfeld vieles unternehmen, damit sich deine Fellnase über den Wolken wohlfühlen wird.
1. Hund an die Transportbox gewöhnen
Möchtest du deinen Hund mit in den Flieger nehmen, dann solltest du ihn schon so früh wie möglich mit der Transportbox vertraut machen. Kaufe dir also rechtzeitig (einige Wochen vor Reisebeginn) eine geeignete Hundetransportbox.
Gib deinem Hund nun die Chance, die Box mit etwas Positivem zu verknüpfen. Verteile dafür einfach leckere Snacks und sein Lieblingsspielzeug im Inneren der Box. Arbeite mit positiver Bestärkung und übe in kurzen, aber regelmäßigen Trainingseinheiten. Wichtig ist, dass der Vierbeiner von alleine in die Box reingehen darf und zu keiner Zeit Druck ausgeübt werden sollte.
2. Am Flughafen Ruhe ausstrahlen
Habe ich auch wirklich alle Papiere für den Hund mit? Und stimmt meine Hundebox mit den Vorgaben der Airline überein? Solche Fragen am Flughafen bringen uns schnell aus dem Konzept. Bereite dich daher gut auf die Flugreise mit Hund vor – das gilt vor allem für das allererste Mal. Behalte auch unbedingt den Zeitplan im Kopf und trete die Fahrt zum Flughafen rechtzeitig an.
Nervosität durch Zeitdruck oder Unsicherheit hat nicht nur einen negativen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Auch unsere tierischen Reisebegleiter lassen sich durch einen zerstreuten Hooman schnell verunsichern.
Bitte beachte: Kaum ein Tier orientiert sich so sehr an seiner Bezugsperson wie ein Hund. Strahlst du Ruhe und Gelassenheit aus, kommt das auch dem pelzigen Passagier zugute!
3. Entspannungs-Snacks für Hunde
Kamille, Hanf und Baldrian: Die Natur hält viele Pflanzen bereit, denen beruhigende und angstlösende Eigenschaften nachgesagt werden. Unser Funktionssnack Relax Time wurde speziell dafür entwickelt, um Hunden in Stress-Situationen zu helfen.
Damit Relax Time deinen Liebling auf seiner Reise unterstützen kann, empfehlen wir, mit der Gabe bereits mehrere Wochen vor dem Flug zu beginnen.
Von arzneipflichtigen Sedierungsmedikamenten, die den Hund nur äußerlich ruhig stellen, ist im Allgemeinen abzuraten. Es ist vorher nicht voraussehbar, ob der Vierbeiner das Medikament gut verträgt. In einigen Fällen kann das Mittel seine Angst sogar verstärken. Blutdrucksenkende Mittel können zudem durch den Luftdruck oder Höhenunterschiede für Hunde zu einer Gefahr werden.
Relax Time
Entspannungs-Snacks
- beruhigend in Stress-Situationen
- für mehr Ausgeglichenheit
- ohne Gewöhnungseffekt
- mit Baldrian & Kamille
4. Beschäftigung vor dem Flug
Egal, zu welcher Uhrzeit der Flieger startet: Achte darauf, dass du mit deinem Hund vorher einen ausgedehnten Spaziergang unternimmst. Für einen Hund ist es natürlich äußerst unangenehm, wenn er während des Fluges Harndrang verspürt. Außerdem wird dein Hund eher zur Ruhe kommen und ein Nickerchen halten.
Neben der Bewegung empfiehlt es sich, deinen Liebling auch geistig - zum Beispiel mit einem Schnüffelspiel - auszulasten.
Achte aber bei der Beschäftigung auf ein gesundes Mittelmaß. Zu viel Anstrengung ohne Ruhephasen kann das Gegenteil bewirken. Einem überdrehten Hund, der gerade vom Power-Agility-Kurs kommt, kann es schwerfallen, wieder “herunterzufahren”.
Fliegen mit Hund: Eine gute Idee?
Nein, eine Flugreise ist für viele Hunde aufgrund ihrer Angst und Nervosität keine gute Idee. Darüber hinaus kann das Transportmittel für Tiere zu einer Gefahr werden. Leider kam es in der Vergangenheit vereinzelt zu tragischen Ereignissen, bei denen Hunde während oder nach dem Flug gestorben sind.
Zwar haben einige Fluggesellschaften darauf reagiert, indem sie zum Beispiel besonders gefährdete Hunderassen wie Französische Bulldoggen, Boxer und Möpse nicht mit an Bord nehmen. Dennoch ist das Fliegen auch für gesundheitlich robuste Hunde oftmals mit Stress verbunden. Das gilt vor allem für den Transport im kühlen Frachtraum.
Besteht eine Möglichkeit, die Reise mit Auto, Schiff oder Bahn anzutreten? Dann sind diese Transportmittel dem Flugzeug vorzuziehen. Trotz längerer Hin- und Rückreise wird der Urlaub für viele Hunde dadurch weitaus entspannter!
Alle alternativen Transportmöglichkeiten und Top-Tipps für die Reise mit Hund findest du hier.
FAQ - Fliegen mit Hund
Beispiele für Fluggesellschaften, die Hunde unter dem Sitz erlauben, sind: Vueling, Eurowings, Lufthansa und Condor.
Die Preisunterschiede können je nach Flugstrecke, Hund und Airline ziemlich hoch sein. So reichen bei einem kleinen Hund in der Kabine 40 bis 60 Euro für die Mitnahme oft aus. Größere Vierbeiner im Frachtraum können um die 200 Euro kosten.
Eine der Hauptvoraussetzungen ist eine Hundetransporttasche, die den Vorschriften der Airline entspricht. Dazu kommen Unterlagen wie z. B. der EU-Heimtierausweis, Mikrochip am Hund und gültige Impfungen.
Laute Startgeräusche, Turbulenzen und zu harte Landungen: All das kann für Hunde beängstigend sein. Vor allem, wenn sie sich im Frachtraum befinden und ihre Bezugsperson nicht in Sichtweite ist. Daher ist es immer abzuwägen, ob eine Flugreise mit Hund wirklich notwendig ist.