Zecke entfernen beim Hund: So machst du es richtig

Das Dilemma nach einem Zeckenbiss: Der Vierbeiner hält nicht still und der Blutsauger gibt einfach nicht klein bei, wer kennt´s nicht? Zecken entfernen beim Hund kann zu einer richtigen Challenge werden. Mit den nützlichen Profi-Tipps von mammaly bist du für das nächste Mal bestens vorbereitet.

Inhalt  

1. Schritt-für-Schritt-Anleitung
2. Das richtige Zubehör
3. Können Hausmittel helfen?
4. Sei für jedes Zecken-Problem vorbereitet
5. Wann muss ich zum Tierarzt?
6. Schutz vorm nächsten Zeckenbiss

Zecken beim Hund entfernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Spreize das Fell/die Haare, damit die Einstichstelle der Zecke gut sichtbar wird.
2. Nimm dein Zubehör (z. B. Zeckenzange) und fasse damit die Zecke so nah wie möglich an der Haut des Hundes an, um den Zeckenkörper nicht zu quetschen.
3.  Ziehe nun die Zecke langsam und gleichmäßig heraus. Vermeide es, den Parasiten dabei zu drehen – dadurch könnten seine Mundwerkzeuge in der Haut steckenbleiben.

Zecke entfernt, doch was machst du jetzt? Im Anschluss zerquetschst du das Spinnentier am besten mit einem Gegenstand, wie zum Beispiel einem Glas. Weitere Möglichkeiten sind Einfrieren oder in hochprozentigem Alkohol tränken. Danach reinigst du die Hautstelle mit Wunddesinfektionsmittel und wäschst dir gründlich die Hände.

Übung macht den Meister: Eine Zecke beim Hund zu entfernen, gelingt von Mal zu Mal besser. Wenn du nach vielen Versuchen immer noch Probleme damit hast, liegt es womöglich am Zubehör.

Zecke beim Hund entfernen: Das richtige Zubehör

Mit welchem Zubehör lässt sich eine Zecke vom Hund am Besten entfernen? Hier gibt es kein Universalmittel. Jedes Instrument punktet mit seinen eigenen Vorteilen und auch in der Qualität gibt es Unterschiede. Manchmal braucht es also etwas Zeit, das ideale Zubehör zu finden. 

Der Klassiker: die Pinzette

Beim Zecken Entfernen beim Hund kommt die Pinzette oft zum Einsatz. Um die Zecke dabei nicht zu zerdrücken, achtest du beim Kauf auf ein Modell mit angewinkelten Spitzen. Dieses Instrument eignet sich am besten, wenn sich der Parasit noch nicht vollgesaugt hat.

Effizient: die Zeckenzange

Zeckenzangen üben durch ihre spezielle Konstruktion Druck auf den Blutsauger aus. Dadurch kann im Gegensatz zur Pinzette schon ein einziger Versuch ausreichen, um die Zecke zu erfassen und ihr den Garaus zu machen. Das kann sich aber auch als Nachteil erweisen: Packst du die Zecke nicht direkt am Kopf, zerdrückst du womöglich ihren Körper.

Für unterwegs: die Zeckenkarte

Zeckenkarten bestehen meist aus Kunststoff und sind dank ihres „Kreditkartenformats“ leicht im Portemonnaie mitzuführen. Sie haben idealerweise verschieden große Schlitze, mit denen du Zecken jeder Größe vom Körper wegführen kannst.

Hier ist kein Ziehen, sondern ein Schieben nötig. Der Nachteil liegt darin, dass sich die Zeckenkarte nicht für jede Körperregion eignet und auch bei Langhaar-Hunderassen schwieriger in der Handhabung ist.

Zecke entfernen beim Hund: Können Hausmittel helfen?

Ganz klar: Nein. Setzt du beim Zecken Entfernen beim Hund auf Öl, Nagellack, Klebstoff oder andere Hausmittel, verschlimmert sich die Lage sogar! 

Die Substanzen reizen den Parasiten. In dieser Stresssituation kann er infektiösen Speichel in die Einstichstelle abgeben. Darüber hinaus helfen sie in keinster Weise, die Zecke zu entfernen.

Daher gilt: Selbst wenn es knifflig wird und du schon gefühlt den hundertsten Versuch hinter dir hast, greife beim Zecken Entfernen bitte trotzdem nicht zu Hausmitteln. Am besten ist und bleibt die rein mechanische Entfernung der Zecke. Und keine Sorge: Auch für schwierige Fälle gibt es immer eine Lösung.

Zecke entfernen beim Hund: Sei für jedes Problem vorbereitet

Jeder, der einen Hund hat, weiß: Nicht immer ist das Zecken Entfernen bei Hunden super einfach. Die gute Nachricht: Auch für knifflige Situationen gibt es die passenden Profi-Tipps:

Du bist schon kilometerlang mit deinem Liebling in der Natur unterwegs und bemerkst: „Mist, ich habe meine Zeckenzange zu Hause vergessen!“ Wenn es keine Alternative gibt, kannst du im Ausnahmefall eine Zecke auch ohne Zubehör entfernen.

Mit Vorsicht lassen sich Zecken beim Hund mit Daumen und Zeigefinger entfernen. Wichtig: Auch hier gehst du behutsam vor, packst die Zecke nahe an der Einstichstelle und ziehst sie heraus. Achte bitte mit allergrößter Sorgfalt darauf, dass du dabei nicht mit den Körperflüssigkeiten des Spinnentiers in Kontakt kommst. 

Dieses Szenario kann uns Hundehalter*innen die letzte Geduld rauben. Zuerst denken wir „Super, gleich beim ersten Mal hat es geklappt!“ Und dann folgt die Ernüchterung – wir stellen fest, dass der Kopf noch an der Haut haftet.

Streng genommen handelt es sich hier oft um die Mundwerkzeuge der Zecke. Diese haben Widerstandshaken und bleiben daher gelegentlich noch in der Haut stecken.

Versuche am besten mit einer feinen Pinzette die Überreste zu entfernen. Gelingt dies nicht, solltest du die Wunde in den nächsten Tagen immer wieder auf Symptome wie Wanderröte kontrollieren. Eine Gefahr geht von den Beißwerkzeugen nicht aus. Die Haut des Hundes reagiert darauf mit Entzündungen und stößt somit die Zecke selbst ab.

Du möchtest beim Hund die Zecke entfernen, doch der Parasit ist zu winzig und lässt sich nicht fassen? Dann hast du es wahrscheinlich mit einer Nymphe also einer „jugendlichen“ Zecke zu tun. Für das Entfernen ist eine besonders feine Pinzette nötig, zum Beispiel eine Splitterpinzette. Zusätzlich hilft es, die Haut um den Zeckenstich etwas zu straffen. So kommst du besser an die Einstichstelle heran.

Der Vierbeiner zappelt, hält nicht still oder reagiert sogar aggressiv, sobald du die Pinzette herausholst? Das ist ein klarer Fall von „Mein Hund hat Angst vor dem Zecke entfernen!“. Dabei ist bei dem Vorgehen Teamarbeit extrem hilfreich.

Vorab: Es ist immer sinnvoll, seine Fellnase frühzeitig an Rituale wie Zahnkontrolle, Fellpflege und auch Zeckenentfernung zu gewöhnen. So machst du dir und deinem Hund das Leben einfacher – und Besuche in der Tierarztpraxis oder im Hundesalon laufen auch harmonischer ab.

Doch was mache ich jetzt, wenn mein Hund panisch beim Zecken entfernen reagiert? Dafür haben wir hilfreiche Tipps für dich:

• Ruhe-Oase: Suche als Erstes, wenn möglich, einen ruhigen Ort für die Zeckenentfernung auf. Zu Hause eignet sich ein abgeschlossenes Zimmer – draußen sollte der Platz nicht voller Menschen oder anderen Hunden sein. Wichtig dabei ist, dass der Hund nicht abgelenkt wird.
• Einatmen, ausatmen: Bemerkst du, dass der Zeckenbiss beim Hund Panik in dir auslöst? Angst und Stress können sich schnell auf unsere Vierbeiner übertragen – und ein gestresster Hund ist beim Zeckenentfernen keine große Hilfe. Also bevor du dich deinem Hund mit der Zeckenzange näherst, versuche selbst kurz ein wenig Entspannung zu finden. Manchmal bewirkt einfaches Ein- und Ausatmen wahre Wunder.
• Körpersprache und Stimmlage: Der vorige Schritt hilft dir bereits, selbst entspannter an die Sache heranzugehen. Achte aber bitte zusätzlich darauf, dass du dich deinem Liebling mit sanfter Stimme und ruhigen Bewegungen näherst. 

Zecke entfernen beim Hund: Wann muss ich zum Tierarzt?

In den allermeisten Fällen gelingt es, die Zecke beim Hund selbst zu entfernen. Doch es gibt auch Ausnahmen, die Hilfe einer Tierärztin oder eines Tierarztes erfordern.

Die Zecke lässt sich beim Hund nicht entfernen:

Du hast dein Bestes gegeben und dennoch will die Zecke einfach nicht weichen? Dann denkst du womöglich: „Vielleicht warte ich einfach ab, bis der lästige Plagegeist von alleine abfällt.” Diese Vorgehensweise ist nicht zu empfehlen. Zecken beim Hund sollten so schnell wie möglich entfernt werden. 

Und das aus einem wichtigen Grund: Bei vielen übertragbaren Krankheiten steigt das Risiko einer Infektion, je länger der Parasit am Hund Blut saugt. Das trifft vor allem auf Borreliose zu. Dabei handelt es sich um die in Deutschland am häufigsten vorkommende Zeckenkrankheit bei Hunden.

Die Erreger (Borrelien) befinden sich im Darm des Parasiten. Erst durch einen Stich werden sie aktiviert und wandern zuerst in den Speichel der Zecke und schließlich über die Wunde in den Hund. Bis es zu einer Infektion kommt, dauert es circa 24 Stunden. Je früher du also deinen Vierbeiner von der Zecke befreist, desto geringer ist das Borreliose-Risiko.

Falls die Zecke beim Hund gar nicht weichen will, ist eine Tierarztpraxis genau der richtige Ansprechpartner. Dort wird der Parasit schnell entfernt und unschädlich gemacht und du und dein Doggo können aufatmen.

Nach dem Entfernen der Zecke: Vorsicht bei Wanderröte

Bemerkst du nach dem Zeckenbiss eine ringförmige Rötung an der Hautstelle? Das ist ein Anzeichen für Borreliose. Wenn du also dieses Symptom siehst, gehst du am besten sofort zur Tierarztpraxis. Dort bekommst du für deinen Hund Medikamente mit Antibiotika.

Grund zur Panik besteht in dieser Situation nicht: Vor allem Hunden mit einem starken Immunsystem können Borrelien so schnell nichts anhaben. Darüber hinaus schlägt eine Behandlung mit Antibiotika in der Regel gut an – vorausgesetzt, sie erfolgt zeitnah.

Beim Tierarzt Zecke entfernen: Kosten

Wenn du die Zecke in der Tierarztpraxis entfernen möchtest, dann kannst du in etwa mit Kosten um die 30 € rechnen. Bedenke dabei: Die Preise sind in der Gebührenordnung der Tierärzte (GOT) geregelt. Jede Tierarztpraxis kann seine Leistungen innerhalb des einfachen oder vierfachen Gebührensatzes in Rechnung stellen – daher können die Kosten von Praxis zu Praxis variieren. 

Schutz vorm nächsten Zeckenbiss: So funktioniert´s! 

Zecken entfernen beim Hund ist mit dem richtigen Know-how und Zubehör kein Hexenwerk. Dennoch: Am besten ist es, die Zecken erst gar nicht an den Vierbeiner heranzulassen, stimmt´s?

Du hast mehrere Möglichkeiten, deine Fellnase vor den unerwünschten Spinnentieren zu schützen. Eins vorweg: die natürlichen Mittel bieten keinerlei Schutz und die Wirksamkeit ist wissenschaftlich (noch) nicht bewiesen.

Folgende Zeckenmittel eignen sich:

• Tabletten gegen Zecken und Parasiten
• Spot-Ons
• Zeckenhalsbänder

Alles Weitere über den effektiven Zeckenschutz und entsprechende Mittel findest du in unserem Zeckenschutz-Ratgeber dazu.